Rezension

Gelungener Auftakt trotz einiger Schwachstellen

Wild Cards 01 - Das Spiel der Spiele - George R. R. Martin

Wild Cards, Die zweite Generation - Das Spiel der Spiele
von George R. R. Martin

Bewertet mit 4 Sternen

Die Handlung des Buches ist wahnsinnig komplex. Da sind die Asse, die bei American Hero mitmachen und gleichzeitig gibt es einen zweiten Handlungsstrang, der in Bagdad ansetzt. Dort wird der Herrscher ermordet und die Tat wird den Jokerterroristen in die Schuhe geschoben. Jetzt werden alle Joker und Sympathisanten angegriffen und es gibt viele blutige Gemetzel. Während dieser Krieg beginnt, startet auch die Sendung American Hero. Dort treten verschiedene Joker gegeneinander an um herauszufinden welches Ass das stärkste ist.
Man lernt die verschiedenen Asse kennen und ihre Fähigkeiten sind beeindruckend. Doch ist die Sendung American Hero das was einen Helden ausmacht? Oder könnten die Asse mehr tun?

Zu Beginn des Buches war ich etwas verwirrt, weil es so viele Protagonisten gibt. Es wird abwechselnd aus allen Gruppen der Sendung American Hero erzählt und man lernt jeden Protagonisten kennen. Nach einigen Kapiteln hatte ich mich aber orientiert und konnte in die Handlung eintauchen. Die Castingshow – Idee hat mir sehr gut gefallen. Dort konnte jedes Ass seine Fähigkeiten zeigen und im Team daran arbeiten, dass die eigene Gruppe weiterkommt. Einige Protagonisten tun sich dabei natürlich mehr hervor als andere. Aber bei so vielen Charakteren ist das auch normal.

An diesem Buch haben mehrere Autoren zusammengearbeitet und auch George R.R. Martin hat einen Teil der Geschichte geschrieben. Martin ist seit den 80er Jahren der Herausgeber der Wild Cards – Reihe. Hier wurden die Bände 18 – 20 in eine Trilogie verpackt und Wild Cards bildet Teil 1 der Trilogie. Ich hoffe, dass auch die älteren Bände irgendwann nochmal im Taschenbuch erhältlich sein werden und sie als Prequel erscheinen.

Insgesamt ist es bemerkenswert, dass man während des Lesens keinerlei Unterschied im Schreibstil bemerkt und es sich dadurch recht flüssig lesen lässt. Etwas Schwierigkeiten hatte ich als es später sehr politisch wurde. Da kommen so viele Namen, Ortsangaben und geschichtliche Ereignisse, dass ich nicht immer genau wusste wo ich gerade im Geschehen bin und mich erst wieder orientieren musste. Hier hätte es geholfen, wenn alle Figuren nochmal wie in Martins anderen Romanen im Anhang erwähnt worden wären, dann hätte ich mal schnell nachschlagen können. Etwas verwirrend waren auch die Namen der Protagonisten, weil sie alle einmal einen Heldennamen hatten und einen Geburtsnamen. Leider wechselte die Anrede innerhalb der Kapitel mehrmals, sodass ich mir immer wieder klarmachen musste von wem hier gerade die Rede ist. Auch hier wäre ein Anhang gut gewesen.

Vom Spannungsaufbau war es aus meiner Sicht auch zu Beginn und am Ende etwas schleppend, jedoch hat der Showdown am Ende das wieder entschädigt.

Mein Fazit: Spannender Auftakt in eine Heldenwelt und trotz leichter Schwächen lesenswert und interessant.