Rezension

Gelungener Auftakt von Martina Riemer...

Essenz der Götter 01 - Martina Riemer

Essenz der Götter 01
von Martina Riemer

Loreen muss nach dem Tod der Eltern ihren Freund Jamie zurücklassen und wird in einem Waisenhaus untergebracht. Als sie dann Slash, Sky und Pure kennenlernt und diese ihr eröffnen, dass sie ein Nachkomme eines Gottes ist, kann sie das zuerst nicht glauben.
Doch sie findet sich mit ihrer Rolle als Divina ab und akzeptiert ihr neues Leben. Dann steht auf einmal ihr Freund Jamie vor der Tür und bittet sie, mit ihm zu kommen. Loreen ist hin und her gerissen, soll sie mit Slash gehen, der eine starke Anziehungskraft auf sie ausübt oder mit Jamie?

Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, für mich anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber das Buch lässt sich ohne Probleme flüssig lesen. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von mehreren Personen, vorwiegend jedoch aus der von Loreen und Slash.

Meinung: Die Einführung in die Welt der Divinus hat mir sehr gut gefallen, Martina Riemer geht sehr detailliert auf die Lebensweise dieses Volkes ein und man kann sich daher alles sehr genau vorstellen. In dem Punkt überlässt sie wirklich nichts dem Zufall.
Loreen war mir anfangs etwas unsympathisch, was durch ihre sprunghaften Handlungen kam. Was ihr Verhalten angeht, so scheint sie sich doch Jahre später deutlich gebessert zu haben, was weiteren Schicksalsschlägen zuzuschreiben ist. Ihre Entwicklung von einem kleinen verlorenen Mädchen, zu einer starken jungen Frau, erleben wir zwar nicht hautnah - doch die Veränderung ist deutlich.
Slash ist anfänglich ein ziemlicher Kotzbrocken. Man versteht ihn wenn man seine Geschichte kennt, aber für manche Handlungen ist das keine Entschuldigung. Ich geb zu, den starken Krieger konnte ich ihm nicht immer abnehmen, dazu war er mir einfach zu weich was Loreen betraf. Was nicht heißen soll, dass er mir unsympathisch war, ganz und gar nicht!
Die Nebencharaktere, allen voran Sky und Pure sind sehr gut ausgebaut. Was bei den Beiden vermutlich auch daran liegt, dass man auch ein bisschen aus ihrer Sicht lesen kann. Sky ist in der Geschichte für die lockeren Sprüche zuständig und mimt ein bisschen den Clown. Pure ist die anfängliche Zicke, die auch nicht weiß wie sie ihre Gefühle zu deuten hat, aber nach und nach taut sie auf. Es gibt weitere tolle Nebencharaktere, die aufzuzählen würde jedoch den Rahmen sprengen.
Auf den ersten Seiten wird deutlich, dass Martina Riemer sich mehr auf die Beziehungen der Charaktere konzentriert. Was den Nachteil hat, dass die Fantasy ein wenig zu kurz kommt. Damit kann ich jedoch leben, denn die Charaktere zeigen wirklich Tiefe und sind nicht nur oberflächlich angekratzt.
Das Buch ist durchzogen mit Rückblicken, die von der Autorin dazu genutzt werden um offene Fragen zu klären. Was eine gewisse Spannung mit sich bringt, aber auch nicht übertrieben viel. Es reicht jedoch wenn man das Gesamtbild betrachtet. Martina Riemer verlässt sich auf Altbewährtes was ihre Götterkinder betrifft, mischt dies aber mit ihren eigenen besonderen Ideen und erschafft so eine neue Welt.

Fazit: Auch wenn mir das Tüpfelchen auf dem 'i' gefehlt hat, war der Auftakt der "Essenz der Götter" - Dilogie für mich durchaus gelungen.