Rezension

Gelungener historischer Roman

Die Tochter des Münzmeisters - Marion Henneberg

Die Tochter des Münzmeisters
von Marion Henneberg

Bewertet mit 5 Sternen

“Die Tochter des Münzmeisters” von Marion Henneberg ist einer dieser toll recherchierten und geschriebenen historischen Romane, in welche sich der Leser von Anfang bis Ende gut einfühlen kann. Die Autorin führt uns ins Goslar des 11. Jahrhundert.
Der Vogt der Goslaer Kaiserpfalz wird von den Männern getötet, die zuvor seine Familie gefangen nahmen und seine Tochter Hemma vergewaltigten. Hemma muss nicht nur den Tod ihres Vaters sondern auch den ihrer großen Liebe betrauern. Als ob das nicht schon genug Schicksalsschläge für die Familie sind, verlieren sie Hab und Gut und Hemma muss den Sohn des örtlichen Münzmeisters ehelichen. Die Ehe ist unter Hemmas Stand, entwickelt sich aber trotzdem zu etwas Gutem. Doch Hemma’s Glück währt nicht ewig: Sie stirbt bei der Geburt ihrer Tochter Henrika.
Als Henrika 16 Jahre alt ist, weiß sie nur einen geringen Teil der Geschehnisse. Doch mit ihrer Familiengeschichte wird sie jäh konfrontiert, als der Abgesandte des Kaisers, Randolf von Bardolfsburg, ihr die Nachricht des Kaisers überbringt: Sie soll Dietbert von Hanenstein heiraten, den Sohn des Mannes, der ihren Großvater tötete. Randolf war der Familie des Vogts immer gut zu getan und er versucht den Kaiser davon zu überzeugen, dass diese Heirat moralisch mehr als nur verwerflich ist.
Henrika wird durch Randolf wieder in die Gesellschaft der Adeligen eingeführt und als der Kaiser das Eheversprechen zwischen Henrika und Dietbert annulliert, wird Henrika die Gesellschafterin von Randolfs Frau. Sie freunden sich an, während Randolf im Dienste des Kaisers für lange Zeit unterwegs ist. Nach und nach erkennen Henrika und Randolf ihre wahren Gefühle füreinander, aber das darf nicht sein!

Mein Fazit
Neben der Liebesgeschichte taucht die Handlung tief in die Zeit von damals ein. Man gewinnt einen guten Eindruck, wie es sein könnte im Goslar des 11. Jahrhundert zu leben. Es war schön, aber auch recht brutal – man musste ein starker Charakter sein, um im Mittelalter zu überleben. Genauso sind die Protagonisten in Marion Hennebergs Roman: mutig, stark und idealistisch.
Es macht Freude “Die Tochter des Münzmeisters” zu lesen und für einen kurzen Moment in die Vergangenheit zu entfliehen.

Covergestaltung
Ein großes Lob geht an HildenDesign, die Raphaels “Portrait of a woman” so wunderschön digitalisiert haben!

Bewertung – 5 von 5 Sternen