Rezension

Gelungener Politthriller

Die Akte Adenauer -

Die Akte Adenauer
von Ralf Langroth

Bewertet mit 5 Sternen

Philipp Gerber, frisch ernannter Kriminalhauptkommissar beim BKA, hat die Aufgabe, den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Wie der Ermordete ist Gerber zugleich Agent der Amerikaner. Mit Eva Herden, Journalistin bei einem kommunistischen Nachrichtenmagazin, gerät er zwischen die Fronten. Gemeinsam kommen sie dem Treiben der rechtsgerichteten „Wölfe Deutschlands“ auf die Spur.  Diese wollen einen führenden linken Politiker töten. Wer unterstützt diese Organisation, ist gar einer in ihren Reihen in diese Maschinerie involviert?

Ein fesselnder Politthriller, der die fünfziger Jahre gut nachzeichnet. Der Krieg ist zu Ende, das BKA entsteht und so manchem ist  Adenauer mit seiner westlich gewandten Politik ein Dorn im Auge. Ich fühle mich direkt zurückversetzt, lese ein Stück Zeitgeschichte mit viel Zigarettenqualm und wenigen Autos auf den Straßen, bin angekommen in der Lebensart einige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg. Wie nebenbei bekomme ich geschichtliches Wissen vermittelt, aber gar nicht trocken und spröde. Nein – die ganze „Akte Adenauer“ liest sich rasant, sehr fesselnd, ist äußerst spannungsgeladen. Diese knapp 400 Seiten konnte ich nicht weglegen, musste immer weiterlesen. Die politischen Fakten werden geschickt mit fiktiven Elementen verwoben, kurzum - ein rundum gelungenes Ganzes.  

Der packende Start in eine historische Thriller-Serie, die ich unbedingt weiter verfolgen muss. Top!