Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Vicious - Das Böse in uns - V. E. Schwab

Vicious - Das Böse in uns
von V. E. Schwab

Bewertet mit 5 Sternen

Victor und Eli sind Freunde und studieren beide Medizin. Für seine Abschlussarbeit sucht sich Eli das Thema EO aus, ExtraOrdinäre Menschen. Also Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Und nicht nur Eli beschäftigt sich mit dem Thema auch Victor möchte herausfinden ob man mit einer Nahtoderfahrung einen „Superhelden“ erschaffen kann.

Das Cover hat sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Ein richtiger Hingucker finde ich, besonders das Rot sticht einem ins Auge.
Mir hat der Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit sehr gut gefallen, denn man weiß schon relativ schnell, dass Victor und Eli sich zerstritten haben, aber was genau passiert ist, erfährt man erst nach und nach.
Auch der Schreibstil generell hat mir sehr gut gefallen, allerdings hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass bestimmte Dinge angesprochen, aber werden dann doch schnell abgehandelt. Aber wie gesagt, das ist eher jammern auf hohem Niveau denn das Buch lässt sich einfach sehr gut lesen. :)
Besonders gut gefallen hat mir, dass hier nicht klar ist wer der Gute und wer der Böse ist. Denn auch wenn es scheinbar eher um Victor geht, weiß man nicht ob er wirklich der nette Typ in der Geschichte ist. Und ich mag Geschichten über Antihelden. Das hat meiner Meinung nach einen Großteil der Spannung ausgemacht.
Dazu kam, dass die Geschichte am Anfang eher nicht nach einer Story über Superhelden und Bösewichte klingt, sondern eher nach einem modernen Frankenstein. Denn zwei Medizinstudenten, die wieder aus dem Tod geholt werden?
Eine echt tolle Idee muss ich sagen und alles an der Story ist auch meiner Meinung nach gelungen. Na gut, so Kleinigkeiten sind doch dran, wie zum Beispiel ich finde, dass das Experiment um einen ExtraOrdinären zu erschaffen doch etwas unspektakulär ist (ohne Gewitter ;) ), aber wie gesagt, Kleinigkeiten, die auf keinen Fall stören. Denn der Hauptaugenmerk liegt doch an der Rache, die im Vordergrund steht. Und natürlich bei den tollen Charakteren. Denn natürlich kommen mehr Personen drin vor als nur Victor und Eli. Wobei ich sagen muss, man muss beide nicht wirklich mögen. Selbst Victor ist manchmal ziemlich kalt und möchte einfach nur sein Ding durchsetzen und das lässt ihn nicht immer sympathisch rüberkommen. Aber neben diesen beiden gibt es dann doch noch Charaktere die man einfach mögen muss. Zum Beispiel Mitch, der jemand ist, den ich direkt ins Herz geschlossen habe. Den großen, tätowierten Mann, den alle für dumm und plump halten, der aber so viel mehr hat. Oder Sydney, die irgendwie doch nur jemanden sucht, der sie mag. Echt klasse!
Durch die klaren Überschriften weiß man immer genau, wo man sich gerade in welcher Zeit befindet und ich habe mich kein einziges Mal fragen müssen, worum es geht.
Das Ende ist dann auch nochmal ein Highlight und wirklich sehr gut er- bzw. durchdacht. Ich mochte das Buch einfach total gerne lesen.

Mein Fazit: Eine echt tolle Mischung zwischen viel Spannung, Frankenstein und Superhelden, die einen klasse Roman zusammenhält. Die Charaktere bringen dann noch ihre eigene Würze mit hinein und besonders toll ist, dass die Autorin nicht in schwarz und weiß getrennt hat und man nicht genau sagen kann, wer der Gute und wer der Böse der Geschichte ist. Das gefällt mir immer, denn nicht immer müssen die Hauptcharaktere nette Typen sein.
Ich würde das Buch sofort weiterempfehlen, besonders denjenigen, die gerne spannende Geschichten mit tollen Charakteren lesen. Zugreifen und lesen!
Ich bin froh, dass ich den zweiten Band schon hier habe und hoffentlich bald lesen kann. ;)