Rezension

Gelungener Reihenauftakt

Trauma - Kein Entkommen
von Christoph Wortberg

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Ein Mann wird tot in einem Baggersee gefunden. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um einen ehemaligen Marinesoldaten handelt, der nach einigen erschreckenden Vorkommnissen an Bord eines Marineschiffs als arbeitsunfähig und traumatisiert aus dem Dienst erlassen wurde. Alles deutet auf einen Suizid hin, die Todesumstände weisen Parallelen zu seinem erlittenen Trauma auf, doch Katja Sand von der Mordkommission München ist skeptisch...

Als kurz darauf eine weitere Leiche erstickt in einem Kühlschränk mitten im Wand entdeckt wird, sieht Katja einen Zusammenhang. Denn auch der zweite Tote war wegen eines Traumas in Behandlung, das Parallelen zu seinen Todesumständen aufweist. Zusammen mit ihrem Kollegen Rudi Dorfmüller macht sie sich - allem Druck von oben zum Trotz - auf Spurensuche und bringt dabei nicht nur einen vertuschten Skandal der Bundesmarine ans Licht...

Meine Meinung:

"Trauma - Kein Entkommen" ist der erste Teil der Trauma-Reihe von Autor Christoph Wortberg.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, auch wenn die Sprache teils eher einfach gehalten ist. Die Handlung wird aus der Sicht der Protagonistin Katja Sand erzählt, die der Leser bei ihren Ermittlungen begleitet. Darüber hinaus gibt es aber auch einige kurze Abschnitte aus Sicht eines Kindes, dessen Identität sich erst zum Ende des Buches hin klärt und die wirklich harter Tobak sind. Leser, die Szenen, in denen Kinder und Tiere misshandelt werden, nicht verkraften, sollten daher die Finger von diesem Buch lassen...

Die Protagonistin Katja Sand war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist eine taffe Frau, fähige Mordermittlerin und alleinerziehende Mutter. Das Verhältnis zu ihrer 15jährigen Tochter Jenny ist momentan sehr angespannt und spielt daher neben der Ermittlungen zu den beiden Toten eine große Rolle im Buch. Der Leser erfährt vieles aus Katjas Privatleben, trotzdem scheint die Protagonistin ein großer Geheimnis zu hüten, das auch mit der Trennung von Jennys Vater zu tun hat, den sie seitdem vor ihrer Tochter verleugnet. Im Laufe des Buches erfährt der Leser zwar ein wenig mehr darüber, trotzdem bleibt unklar, was genau Katja verheimlicht, weshalb ich schon jetzt gespannt bin auf die Fortsetzung...

Sehr gut gefallen hat mir Katjas Assistent Rudi Dorfmüller, der im Laufe des Buches für Katha immer mehr zu einer wichtigen Stütze und einem guten Freund wird. Seine humorvolle Art und der teils sehr raue, teils sehr sarkastische Umgangston zwischen ihm und Katja hat immer mal wieder für Auflockerung und unterhaltsame Momente gesorgt.

Der Plot an sich ist spannend. Hat Katja mit ihren Zweifeln am Selbstmord der beiden Toten Recht? Und wenn ja - was verbindet die beiden Toten? Gibt es einen Zusammenhang zu den Geschehnissen an Bord des Marineschiffs? Und welche Rolle spielen ihre auf unterschiedliche Arten erlittene Traumata?

Der Autor legt sowohl für die Ermittler als auch für den Leser so einige falsche Fährten, die gepaart mit ungeahnten Wendungen dauerhaft für Spannung sorgen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Zudem wird der Begriff des Traumas aus psychologischer Sicht näher beleuchtet, was nicht nur den Titel der Reihe rechtfertigt, sondern auch durchaus interessant zu lesen ist. Die schlussendliche Auflösung überzeugt und schockiert.

Fazit:

Spannender und fesselnder Thriller mit schockierender Auflösung und sympathischen Ermittlern. Ein gelungener Reihenauftakt, ich bin schon jetzt gespannt auf die Fortsetzung...