Rezension

Gelungenes Crossover

Tote Augen -

Tote Augen
von Karin Slaughter

Immer wieder spannend

„Tote Augen“ von Karin Slaughter ist der dritte Band ihrer packenden Reihe um die GBI-Ermittler Will Trent und Faith Mitchell, die hier zum ersten Mal auf die traumatisierte Ärztin Dr. Sara Linton treffen.

Nach dem brutalen Tod ihres geliebten Ehemannes, den Sara auch noch live mit ansehen musste, ist sie völlig am Boden zerstört. Es ist zwar schon dreieinhalb Jahre her, aber die Trauer überfällt sie trotzdem immer wieder. Um zu ihrem alten Zuhause Abstand zu gewinnen, ist Sara nun wieder dort, wo einst alles begann. Als Ärztin der Notaufnahme im größten Krankenhaus von Atlanta, Georgia, hat Sara zum Glück kaum Zeit, um an etwas anderes zu denken, als an ihre Patienten. Aber als eine grausam gefolterte Frau eingeliefert wird, weckt dies ihren alten Spürsinn und den Ehrgeiz, unbedingt dafür zu sorgen, dass der Täter schnellstmöglich gefunden wird. Die zuständigen Ermittler Will Trent und Faith Mitchell wissen aber noch nicht, ob sie über Saras Mitarbeit glücklich oder sauer sein sollen.

 

Mit diesem Band kreuzen sich die Grant County und die Georgia Reihe von Karin Slaughter endgültig, was noch höhere Spannung verspricht und liebgewonnene Charaktere zusammenbringt. Der unvergleichliche und fesselnde Schreibstil der Autorin zieht mich jedes Mal in seinen Bann, denn sie schafft es wirklich, dass man in die Emotionen jeder noch so kleine Nebenfigur eintauchen kann.

Sara hat nicht zum ersten Mal den schlimmsten Albtraum erlebt und überstanden, aber sie ist noch dabei, die zerbrochenen Stücke ihrer Seele einzusammeln. Durch diesen rätselhaften Fall der entführten Frau findet sie ganz langsam wieder ihre alte Stärke wieder, wobei sie längst noch nicht am Ziel ist.

Für den stillen und introvertierten Will hatte ich schon immer eine Schwäche und es ist jedes Mal herzzerreißend, wenn ein neuer Aspekt seiner tragischen Kindheit enthüllt wird, die sich immer noch auf all sein Verhalten auswirkt. Einen krassen Gegensatz zu ihm bildet seine Partnerin Faith, die manchmal an eine gezogene Handgranate erinnert.

Der eigentliche Fall ist blutig, brutal und verstörend, so dass manche Szenen nicht leicht zu verdauen sind. Die Autorin hat die Story hochspannend, komplex und mit einigen überraschenden Twists konstruiert, so dass ich erst zeitgleich mit den Ermittlern geahnt habe, wer hier dahintersteckt. Das ganze Ausmaß des Bösen verschlägt einem trotzdem den Atem und zeigt sehr dunkle menschliche Abgründe auf.

 

Mein Fazit:

Hat mich absolut gepackt und daher gebe ich eine ganz klare Leseempfehlung!