Rezension

Gelungenes Debüt

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick? -

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
von Betty Cayouette

Bewertet mit 4 Sternen

Die Aufmachung ist einfach nur grandios. Der Farbschnitt sieht hervorragend aus! Ein absoluter, alleinstehender Kaufgrund. Aber auch inhaltlich hat Cayouette überzeugen können. Man erkennt kaum, dass es ihr Erstlingswerk ist.

Emerson, eine 14-Jährige lernt auf ihrer neuen Highschool den gleichaltrigen Theo kennen und sie freunden sich sofort an und erleben ihre restliche Schulzeit gemeinsam, bis sie mit 18 ihre getrennten Wege gehen. Sie zieht nach L.A., um als Vollzeitmodel durchzustarten, während Theo in der entgegengesetzten Richtung, in New York, sein Fotografie-Studium startet. Aber nach 10 Jahren hat Emerson ihn noch immer nicht vergessen und schmiedet einen heiklen Plan...

Stilistisch wechseln sich die Protagonisten mit dem Erzählen kapitelweise ab, sodass man als Leserin einen guten Einblick in die Gedankengänge der beiden erhält und sich gut in sie hineinversetzen kann. Außerdem ist der Roman auch nicht stringent chronologisch geschrieben, sondern mit eingeschobenen Kapiteln aus der Vergangenheit der beiden, in denen sie sich auf der Highschool befinden, um sie so auch ihr Kennen- und Liebenlernen lesen. Das große Drama konnte mich letztlich nicht vom Hocker hauen, da ich Vieles schon vorausgesehen habe, aber dennoch ist es sehr lesenswert und interessant geschrieben. Die Reise und das Fotoshooting in Italien haben es mir insbesondere angetan. Es war, als wäre man mitten am Trubel dabei. Was mir allerdings gefehlt hat, ist der Realitätscheck. Sie ernährte sich durchweg von Donuts und Eiscreme und trieb dabei kaum Sport. Außerdem hätten beide mit 28 definitiv offener miteinander reden können und so Vieles verkürzen können, aber das hätte der Geschichte die Spannung geraubt, daher kann ich da ein Auge zudrücken. Daher ist es für mich ein wirklich rundum gelungenes Debüt, was ich gern weiterempfehle!