Rezension

gelungenes Debüt

Das stumme Kind - Michael Thode

Das stumme Kind
von Michael Thode

flüssiger Schreibstil und angenehme Protagonisten, mir hast gefallen

Verlagsinfo, Klappentext

“In einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide kommen der Kinderarzt Andreas Joost und der Rechtsanwalt Thomas Wilke auf grauenhafte Weise ums Leben. Rasch ist klar, es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Männern: Joosts Tochter Anna, ein autistisches Mädchen, das noch nie ein Wort gesprochen hat. Das Geheimnis, das die Beteiligten miteinander verbindet, führt tief in menschliche Abgründe. Und die Zeit zur Aufklärung des Falles drängt – denn der Täter hat bereits sein nächstes Opfer ins Visier genommen …”
379 Seiten
ISBN: 978-3-404-16988-7
Bastei Lübbe
Mein Eindruck vom Buch
Ich bin ja ein großer Fan von Krimis und Thrillern, deren Handlung in Deutschland spielt.  Daher habe ich mich sehr gefreut das  Michael Thode sein Thriller-Debüt in die Lüneburger Heide legt  [:-)]
Der Schreibstil von Michael Thode gefällt. Flüssig und zügig nimmt er uns Leser mit in die Geschichte. Die Kapitel sind mit Orts und Zeitangaben versehen, was mir persönlich die Orientierung erleichtert hat. Wir haben es mit einer begrenzten Anzahl von Protagonisten zu tun, aber diese sind alle sehr gut beschrieben und ausführlich ausgebaut.  Mir hat das Ermittlerteam sehr gut gefallen. Hauptkommissar Rolf Degenhard, Jens Vorberg als Oberkommissar und dann haben wir noch die Kommissaranwärterin Jana Liebisch. Alle drei sind ganz unterschiedlich in ihrem Wesen und doch bilden sie ein gutes und ausgewogenes Team, so mag ich das. Als die drei zu einem Tatort gerufen werden finden sie die Leiche des Kinderarztes Andreas Joost. Er wurde im Kinderzimmer von Anna umgebracht, war das autistische Mädchen zu diesem Zeitpunkt im Zimmer? Man weiss es nicht, aber Anna ist verschwunden. Die Suche nach Anna beginnt, aber selbst wenn Anna gefunden wird…sie hat noch nie in ihrem Leben gesprochen…Noch während alle mit dem ersten Fall beschäftigt sind taucht der nächste Tote auf, Rechtsanwalt Thomas Wilke, und schnell ist klar das beide Fälle miteinander in Verbindung stehen aber warum und wieso, das versuchen die drei nun herauszufinden.
Vielschichtig und voluminös webt der Autor eine spannende Story, bei der es immer wieder zu der einen oder anderen Überraschung für den Leser kommt.
Auch wenn die Morde zum Teil sehr blutig sind, so ist die Gesamthandlung dann aber nicht mehr auf grausige und blutige Details aufgebaut. Das gefällt mir persönlich gut denn mir ist in der Vergangenheit aufgefallen das der eine oder andere Autor eine Grausamkeit an die nächste hängt nur um die Geschichte voran zu treiben und das macht mir als Leser dann keinen Spaß mehr.
Der Autor streut neben den Kapiteln in denen die Handlung im Erzählstil abläuft auch Kapitel ein in denen Artikel, Mails und Briefe eingefügt sind. Das macht das Lesen interessant und abwechslungsreich.
Leider verläuft dann doch der eine oder andere Handlungsstrang ein wenig ins Abseits und man hätte vielleicht nicht alle gebraucht, aber grundsätzlich haben mich auch diese Bereiche nicht in meinem Lesefluss gestört.
Nur in einem bin ich mir unsicher…ich hätte dieses Buch nicht mit Thriller untertitelt, ich denke fast hier wäre der Begriff Krimi eher angebracht.
Ich gebe gute vier Sterne und freue mich schon auf den nächsten Band aus der Feder von Michael Thode.