Rezension

Gelungenes Debüt

Blauäugig
von Beate Winter

Bewertet mit 5 Sternen

Richard Wehmeier, ehemaliger Jugendamts-Mitarbeiter, saß jahrelang verurteilt wegen Kindsmord im Gefängnis, obwohl er immer seine Unschuld beteuerte. Nun geschieht ein neuer Kindsmord und wieder ist Wehmeier in der Nähe und wird sogleich verdächtigt. Seine einzige Chance, seine Unschuld zu beweisen, ist, den Mörder zu finden. Bald ist er in Lebensgefahr, weil ein Unbekannter offenbar genau das verhindern will und Anschläge auf ihn verübt...

Gut geschriebener, kurzweilig zu lesender Krimi, der in Gifhorn in Niedersachsen spielt. Die Autorin stammt aus der Region und man merkt, dass sie Regionalkenntnisse hat, was ich gut finde (Nichts ist schlimmer als ein Regionalkrimi von Autoren, die die Region nur als Touristen besucht haben) und die Region und ihre Bewohner (die angeblich so sturen und verschlossenen Nordlichter ;-)  gut beschreiben kann. 
Die (Haupt-)Figuren sind super gezeichnet und in ihren Ansichten und Motivationen überzeugend. 

Das Thema ansich, Kindsmord und Kindesmissbrauch, ist heftig, wird aber zum Glück nur angerissen ohne zu krasse Details (die kann man sich als Leser ja dazudenken). Hier war die Gewichtung aus Information ohne zu effektheischend oder brutal zu sein, genau richtig.

Nebenher kann man als Leser gut miträtseln, wer der Mörder ist und wie die Zusammenhänge zwischen beiden Taten sind könnten. Man kommt mit etwas Krimiefahrung auch auf einige richtig Ergebnisse.

Mein Fazit fällt daher sehr positiv aus. Mir hat der Krimi sehr gefallen und ich kann ihn jedem (Regional-)Krimifan weiterempfehlen.