Rezension

Gelungenes Debüt

Der Hof der Wunder - Kester Grant

Der Hof der Wunder
von Kester Grant

Inhalt: Paris 1823: Die Revolution ist fehlgeschlagen und das Volk hungert. Um zu überleben, schließt sich die junge Nina der Diebesgilde am Hof der Wunder an. Doch insgeheim hat sie nur den Wunsch ihre Schwester zu befreien, die vom Tiger, dem gefährlichsten aller Gildeherren gefangen gehalten wird und dem sich niemand in den Weg stellen will. Über Jahre schmiedet das kluge Mädchen, dass sich bald die Schwarze Katze nennt, einen Plan, um den Tiger zu stürzen und ihre Schwester zu retten. Doch dann kommt alles ganz anders, denn die Revolution droht von neuem auszubrechen. Und der Tiger ist alles andere als ungefährlich.

Meinung: „Der Hof der Wunder“ ist das Debüt der Autorin Kester Grant und ich halte dieses Buch für sehr gelungen. Das alternative Paris und seine Bewohner sind lebendig und gut beschrieben und man schließt Nina schnell ins Herz.
Denn Nina ist stark und mutig. Als sie ihre Schwester verliert, tut sie alles, um diese zu retten. Und als sie merkt, dass dies nicht so einfach wird, schmiedet sie über Jahre hinweg einen Plan.
Außerdem ist sie eine gute Diebin, die am Hof der Wunder bald neue Freunde und Verbündete findet.
Einer davon ist Montparnasse, ein gefährlicher Meuchelmörder, der allerdings immer zur Stelle ist, wenn sie ihn raucht.
Oder Tomasis, der sie als seine Tochter annimmt und schwört sie zu beschützen.
Dann wäre da natürlich noch Ettie, das neue Mündel ihres leiblichen Vaters. Ettie ist unschuldig und wunderschön, was ihr schnell die Aufmerksamkeit des Tigers beschert.
Der Tiger ist der perfekte Bösewicht. Er ist skrupellos, kaltherzig und sehr gefährlich. Er ist das Oberhaupt der Gilde des Fleisches, einer Gilde, voller Menschenhandel und Prostitution.
Und er ist derjenige, der Ninas Schwester Azelma vom Vater kaufte.
Nebenbei lernt der Leser noch den Prinzen persönlich kennen, dem Nina hin und wieder begegnet.
Am besten hat mir aber Saint-Just gefallen. Dieser ist Student und Revolutionär. Er ist geradlinig, ehrenvoll und gut. Und auch ihm ist die junge Diebin nicht egal.
Die Geschichte ist voller Intrigen, Leid und Armut. Allerdings auch voll Freundschaft und Kampf. Ich fand das alles sehr spannend und habe mich gut unterhalten gefühlt.
Einzig das Ende kam dann etwas abrupt und ich hätte es hier gerne noch ausführlicher gehabt.

Fazit: Gelungenes Debüt mit einer starken Heldin. Sehr zu empfehlen.