Rezension

Gelungenes Prequel

The Assassin's Blade - Sarah J. Maas

The Assassin's Blade
von Sarah J. Maas

Bewertet mit 4.5 Sternen

Eigentlich bin ich ja absolut nicht der Kurzgeschichten- / Prequel-Typ. Dass ich The Assassins Blade gekauft und gelesen habe, hat aber zwei Gründe.
1. Es gab alle Kurzgeschichten zusammengefasst in einem wunderschönen Hardcover.
2. Throne of Glass ist einfach wahnsinnig toll und ich wollte mehr über Celaenas Charakter erfahren.
Dass ich es so bald gelesen habe, liegt daran, dass ich nach Throne of Glass irgendwie die Zeit überbrücken musste, bis die Leserunde zu Crown of Midnight anfing.
Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so gut gefallen würde. Das einzige, was ich anmerken kann, ist dass ich mir gewünscht hätte, es vor dem ersten Teil gelesen zu haben. Ich war mir vorher nicht sicher, ob man das kann und habe es nicht so gemacht. Das ist eigentlich echt schade, denn die 4 Kurzgeschichten bauen aufeinander auf und enden eigentlich fast genau da, wo Throne of Glass ansetzt. Es wäre toll gewesen, schon vorher so viel über Celaenas Charakter zu erfahren. Aber naja. Es war trotzdem toll.
Ich könnte jetzt nicht sagen, welche Kurzgeschichte mir am besten gefallen hat, denn eigentlich knüpfen sie alle aneinander an, sodass man das Gefühl hat, dass man ein ganzes Buch liest.
Wir lernen Celaenas Leben vor Endovier kennen und vor allem auch, wie es dazu kam, dass sie dorthin musste.
Außerdem erfahren wir viel über Sam, den Celaena ja in Throne of Glass erwähnt hatte. Zuerst sind die beiden Rivalen, aber nach und nach merkt sie, wie wichtig er ihr ist. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden habe ich sehr gerne verfolgt.
Celaena als Hauptfigur finde ich einfach spitze. Sie ist eine richtige Badass-Heldin und ich musste oft über ihre Widerworte schmunzeln. Aber auch, dass sie so gerne liest, oder dass sie so einen ausgeprägten Sinn für schöne Kleider und Möbel hat, macht sie total einzigartig.
Dann ist da noch Arobynn Hamel, der König der Assassinen und Celaenas Lehrer. Arobynn ist so ein richtiges Arschloch. Aber er ist auch ziemlich klug und er weiß immer, wie er seine Gegner am besten treffen kann. Ich kann Celaena verstehen, dass sie zunächst nicht von ihm wegkommt, weil er wie ein Vater für sie ist. Aber was für ein schrecklicher Vater. Ganz bestimmt treffen wir ihn in den folgenden Büchern nochmal wieder und mir graut es jetzt schon davor.
Über ihre Geschichte bevor Arobynn sie gefunden und in die Gilde der Assassinen aufgenommen hat, erfahren wir leider nichts. Aber ich habe da schon so meine Vermutung.
Das einzige, was man vielleicht noch anmerken könnte, ist, dass sehr unreflektiert mit dem Thema Töten umgegangen wird. Steht jemand im weg, wird er ausgelöscht und weder Celaena noch Sam haben da große Skrupel. Ich meine, klar. Sie machen das ja auch schon seit ihrer Kindheit. Aber ein Leben ist immer noch ein Leben. Und nicht jeder, den sie im Laufe des Buches umbringen (zB die Wachen), haben etwas Schreckliches getan, für das sie bestraft werden müssen. Aber naja, darüber kann man auch hinwegsehen.
Das Ende hat mich ein bisschen zum Weinen gebracht, auch wenn ich natürlich wusste, worauf es hinausläuft.

Fazit:

Wer Throne of Glass mag, oder vorhat, es bald zu lesen, für den lohnt sich das Buch auf jeden Fall. Die Kurzgeschichten gibt es ja auch auf Deutsch für den E-Reader. Eine gelungene Ergänzung zur Reihe. Jetzt kann ich mich endlich auf Crown of Midnight stürzen!