Rezension

Gelungenes Reboot eines Serienklassikers

Angel - Jäger der Finsternis, Band 1: Mensch sein -

Angel - Jäger der Finsternis, Band 1: Mensch sein
von Bryan Edward Hill

Bewertet mit 4 Sternen

Der Angel-Comic bringt die Geschichten um Angel in die heutige Zeit. Gerade für Fans ist eine zeitliche Einordnung der Ereignisse erstmal verwirrend. Der Comic ist ein komplettes Reboot. Das bedeutet: Angel kennt Buffy noch nicht und auch keinen anderen seiner bekannten Verbündeten. Jedoch wird im Comic neben Angel eine andere bekannte Figur wieder eingeführt. Vermutlich werden in weiteren Bänden andere folgen.

Für nicht Fans: Angel ist ein Vampir, der jedoch im Vergleich zu anderen Vampiren eine Seele und somit ein Gewissen hat. Daher bekämpft er Dämonen und andere dunkele Gestalten, um die Menschen vor ihnen zu schützen. Der Comic erzählt mehrere Geschichten über Angels Kampf gegen das Böse.

Durch einen Hinweis zieht es Angel nach Sunnydale. Dort geschehen seltsame Dinge, die einen Zusammenhang zu sozialen Medien und Jugendlichen haben. Damit knüpft er sehr gut an seine Mutterserie „Buffy“, die immer wieder die Sorgen und Ängste von Teenagern mit Hilfe von Dämonen und anderen mythischen Kreaturen thematisiert hat. Mit den sozialen Medien wurde dabei ein Thema gewählt, das für die heutige Jugend sehr aktuell ist. Leider bleiben die Hintergründe des Antagonisten z.T. im Dunkeln, aber die Stimmung, die erzeugt wird ist sehr gut. Hier sollten aber definitiv nur Horrorfans zugreifen, weil die Thematik sehr düster und hart behandelt wird.

Außerdem gibt es weitere kurze Geschichten, die Angels aktuelle Situation oder seine Vorgeschichte näher beleuchten. Dabei springt die Handlung manchmal von der Gegenwart in die Vergangenheit und zeigt dadurch, welche Charakterentwicklung Angel durchgemacht hat. Die Geschichten in der Gegenwart zeigen immer wieder sehr gut Angels Zerissenheit. In der Vergangenheit ist er noch ein gewissenloser Vampir und begeht Taten, die sicherlich noch Einfluss auf die Gegenwart haben werden. Denn gerade seine Geschichte aus der Vergangenheit scheint noch nicht abgeschlossen zu sein und deutet vermutlich den weiteren Verlauf der Comics an.

Die Zeichnungen im Comic sind schön und sauber. Auch tragen sie durch ihre Coloration sehr gut zur unheimlichen Stimmung bei. Die Panelführung ist durchweg überzeugend und gut zu lesen.

Am Ende des Comics befinden sich einige gelungene Coverartworks der amerikanischen Hefte, die besonders für Buffy/Angel-Fans interessant sein dürften, weil sie keinen direkten Bezug zur Geschichte haben, aber Charaktere aus der Serie zeigen. Auf einigen Bilder von Angel hat die Zeichnung sehr große Ähnlichkeit mit David Boreanaz, dem Darsteller von Angel aus der Serie. Dies ist bei den Bildern im Comic nicht immer der Fall.

Nach den Coverartworks findet man noch einen kurzen Comic mit Buffy, der Vorgeschmack auf das Crossover dient. Bei den Zeichnungen ist gerade Buffy ihrer Seriendarstellerin wie aus dem Gesicht geschnitten. Die Geschichte ist ein spannender Teaser für das Crossover. 

Für Fans von Angel oder auch Buffy ist der Comic auf jeden Fall zu empfehlen. Hier trifft man alte Figuren wieder und besucht bekannte Orte, nur im neuen modernen Gewand. Aber auch wer etwas gruseligen Geschichten nicht abgeneigt ist, kann einen Blick riskieren. Zwar wird er die Hinweise auf Figuren oder Orte nicht verstehen, der Geschichte kann man aber dennoch folgen, da das meiste erklärt wird. Es wird allerdings nicht direkt erklärt, was eine Jägerin ist. Diese scheint aber bisher noch keine große Rolle zu spielen. Nur die Artworks am Ende und der Buffy-Bonus-Comic sind für nicht Fans vielleicht nicht so interessant.