Gemächlicher, unterhaltsamer Krimi in guter britischer Tradition
Bewertet mit 3 Sternen
Meine persönliche Meinung:
Der vierte Band um die Hobbydetektivin Darina Lisle setzt auf das bewährte Rezept: Ein unvorhergesehener Todesfall katapultiert die Protagonistin in ihr Hobby und aus einem einfachen Todesfall wird in absehbarer Zeit ein veritabler Mordfall. Mit ihrem untrüglichen Gefühl und ihrer Art, wie nebenbei durch unverfängliche - oder auch im Bedarfsfall sehr direkte - Fragen und Unterhaltungen, Strömungen, Stimmungen und Zusammenhänge zu hinterfragen und zu durchschauen, dringt sie immer tiefer in den Fall ein. Ob sie ihn auch löst - nun lest das Buch selbst....!
Der Spannungsbogen - wenn man denn von einem solchen überhaupt sprechen kann - ist weder durchgängig, noch überhaupt als solcher zu bezeichnen. Nägelkauende Spannung ist hier nicht geboten - und wird in diesem Genre ja auch nicht erwartet. Dafür entschädigt die lebendige und leichte Schreibweise der Autorin und die fein gezeichneten Protagonisten sowie die facettenreiche Erzählung der Ereignisse.
Allerdings waren ist es mir diesmal oftmals schwergefallen, die einzelnen Identitäten und die Beziehungsgeflechte nachzuvollziehen. Da hat einerseits schon ein rechtes Wirrwarr geherrscht, andererseits war ein geübter Krimileser dann doch nicht zu überraschen und hat die Entwicklungen sicher frühzeitig durchschaut.
Gut gefällt mir nach wie vor, dass die Protagonisten sich von Band zu Band weiter entwickeln, obwohl mir diesmal der Entwicklungssprung in Person der Protagonisten etwas zu schnell ausgefallen scheint. Das hätte die Autorin meiner Ansicht nach noch etwas breiter "auswalzen" können.
Insgesamt ein guter Krimi mit ein paar Längen der für meinen Geschmack gegenüber den Vorgängerbänden etwas abfällt.