Rezension

Gemeinsam stark sein

Im Freibad - Libby Page

Im Freibad
von Libby Page

Bewertet mit 5 Sternen

Es geht um Liebe und Freundschaft und um das Vertrauen in die eigene Stärke.

Kate darf ihren ersten richtigen Artikel für den "Brixton Chronicles", dem örtlichen Lokalblättchen, schreiben.
Darin soll es um die mögliche Schließung des Freibads von Brixton gehen. Zu diesem Zweck lernt Kate Rosemary - die älteste Schwimmerin des Freibads - kennen und merkt bald, dass es vielen Menschen um mehr geht, als nur um ein Becken voller Wasser.
Aus einem kleinen Protest gegen die Schließung, entwickelt sich nach und nach etwas Großes, Bedeutsames.

Ach du meine Güte, war das ein schönes Buch. Das wird definitiv eines meiner Lese.Highlights dieses Jahr werden...

Mittelpunkt ist und bleibt das Freibad. Erzählt wird abwechselnd entweder aus Rosemarys, oder auch aus Kates Sicht. Dabei geht die Autorin nach und nach immer mehr in die Tiefe der jeweiligen Charaktere.
So lernt man verstehen warum Rosemary so an das Freibad hängt, warum ihr das Schwimmen so wichtig ist. Dabei helfen Kapitel, die von Rosemarys Vergangenheit erzählen. Darin werden ihre glücklichsten, aber auch ihre schwierigsten Momente aufgezeigt.
Bei Kate liegt die Sache etwas anders. Sie versteckt sich vor dem Leben. Jeder Tag ist für sie eine Herausforderung. Sie ist furchtbar einsam, schüchtern und die Angst sitzt ihr ständig im Nacken. Warum das so ist, wird ebenfalls in kleinen Rückblenden erklärt.
Das Freibad wird schnell zu Kates Rettungsanker, ihrem Ruhepol, ihrem Lebensmittelpunkt. Er wird für Kate überlebenswichtig und so muss sie versuchen, das Freibad zu retten.

Zwischendrin gibt es immer mal wieder Kapitel die von den Menschen erzählen, die das Freibad nutzen. Dann kommt man sich als Leser schon fast wie ein heimlicher Beobachter vor. Man ist nicht nur dabei, wenn diese Leute ihre Bahnen durch das Wasser ziehen, man lernt auch die Gründe kennen, warum sie versuchen dem Alltag ein wenig beim Schwimmen zu entkommen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Sie schafft es immer wieder, die richtige Stimmung einzufangen. Man kann sich in die Figuren hineinversetzen, kann mit ihnen mitfühlen.
Es gibt viele witzige Stellen, aber auch ebenso viele bedrückende, traurige Momente.
Es geht um die großen Themen des Lebens: Darum, niemals aufzugeben. Aber auch darum, eigene Schwächen zuzugeben und das es kein Problem ist auch mal um Hilfe zu bitten. Es geht um Liebe und Freundschaft und um das Vertrauen in die eigene Stärke. Es geht darum, die eigenen Ängste zu überwinden und auch mal, über den eigenen Schatten zu springen.
Ein wirklich schönes Buch...