Rezension

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Gemischte Gefühle

Nur noch ein bisschen Glück - Simona Ahrnstedt

Nur noch ein bisschen Glück
von Simona Ahrnstedt

Bewertet mit 3 Sternen

Stella möchte endlich ihr Leben führen wie sie es möchte. Endlich mal nur auf sich selbst achten. Doch dann kommt die Liebe und stellt alles Kopf

Stella, eine echte Großstadtfrau, wird komplett aus ihrer Bahn geworfen als sie erfährt, dass ihr Verlobter sie betrügt. Kurzerhand entschließt sie nach Laholm zu reisen. Dort wo ihre Großeltern gelebt haben und ihr ein Häuschen hinterließen. In Laholm trifft sie Thor und ihr Gefühlsleben wird noch mehr durcheinander geworfen. Eigentlich will sie ja ihr Leben auf die Reihe bringen und nicht noch mehr Chaos. Aber für die Liebe lohnt es sich doch zu kämpfen, oder?

 

Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Charaktere sind schön umschrieben, man erhält einen Eindruck von der Idylle Laholm´s und die gewisse Spannung ist auch vorhanden. 

Zu den Charakteren:

Stella ist selbstsicher und zielstrebig, trotz ihrer negativen Erfahrungen lässt sie sich nicht unterkriegen und hält eisern an ihrem Traum fest die Ausbildung in New York zu bekommen. Anders als erwartet lebt sie sich schnell und das Landleben ein und genießt es sogar von Tag zu Tag mehr. Natürlich hat auch Thor etwas damit zu tun.

 

Thor ist ein liebevoller und sympathischer Charakter. Er gibt sich wirklich viel Mühe seinen Hof und die Rolle als Vater zu erfüllen. Man wünscht sich aber durchgehen, dass er öfter und eindringlicher das Gespräch mit seinen Teenager-Kindern sucht. Schließlich haben sie einige Probleme, die unausgesprochen im Raums schweben.

 

Maud ist eine Frau mit der ich so gar nichts anfangen konnte. Sie ist schwanger und von A-Z nur am Jammern. Ja, eine Schwangerschaft ist nicht nur schön und unglaublich anstrengend für den Körper und auch die Seele. Ja, man muss in sehr vielen Bereichen Einschränkungen akzeptieren. Ja, die Schwangerschaft zieht sich in die Länge und nervt auch. Aber sie ist auch in anderen Abschnitten schnippisch und negativ. Als Stella sich eine neue Friseur schneiden lässt oder zum Landleben allgemein. Einfach nicht mein Fall.

Erik und seine Familie sind einfach nur schrecklich. Ich glaube mehr muss man dazu nicht sagen.

Die Sexszenen waren für meinen Geschmack zu häufig in der Geschichte. Ich habe kein Problem damit, wenn es erotische Szenen im Buch gibt. Allerdings hatte man den Eindruck es komme alle paar Seiten dazu.

Leider hat sich ab etwa Mitte des Buches die ganze Geschichte stark und die Länge gezogen. Völlig unnötig, meiner Meinung nach. Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn die Ereignisse zusammengefasst werden und das Buch insgesamt 200 Seiten weniger hat. Denn im Endeffekt hat es sich zwischendrin manchmal so angefühlt als würde man mit Ach und Krach versuchen die Story zu strecken. Das hat es zwischendrin wirklich langweilig wirken lassen, obwohl im Rückblick viel passiert. Für mich hat die Geschichte somit ab Mitte des Buches stark nachgelassen und obwohl immer wieder Spannungsmomente auftauchten konnte es mich nicht mehr abholen. 

 

 

Anmerkung zum Schluss: Im Buch wird Stella als dunkelhäutig beschrieben. Wieso zeigt das Cover eine hellhäutige Frau?