Rezension

Genau das richtige für mich

Ruf der Tiefe - Katja Brandis, Hans-Peter Ziemek

Ruf der Tiefe
von Katja Brandis Hans-Peter Ziemek

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz: Der kleinen Shelley war es langweilig.

Ruf der Tiefe gehört zu den Büchern an denen ich einfach nicht vorbei gehen kann. Eine Geschichte die im Meer spielt? Ein Junge der taucht und eine Krake als beste Freundin hat? Wie könnte ich da nur widerstehen. Die Antwort ist einfach: Gar nicht! Und so zog das Buch um Leon und seine Krake Lucy bei mir ein und gestern habe ich dann endlich angefangen das Buch zu lesen.

Schon die ersten Seiten mit der kleinen Shelley haben mich völlig gefesselt. Außerdem zeigen sie das im Meer etwas ganz gewaltig schief geht. Gleich danach wird man auch schon mit der Welt unterhalb der Meeresoberfäche bekannt gemacht und auch Leon und Lucy lernt man kennen. Leon ist einer der wenigen außerwählten Jugendlichen denen es möglich ist Flüssigkeit zu atmen. Mit einem speziellen Anzug und einer ungewöhnlichen Flüssigkeit ist es ihm möglich sich draußen im Meer aufzuhalten, auch in Tiefen in die kein Mensch vordringen kann. Da er keine Luft atmet macht ihm der Druck in der Tiefe nichts aus. Leon ist so an sein Leben unter Wasser gewöhnt, das es ihm immer schwerer fällt wieder in die Station zurückzukehren.

Doch diesmal endet sein Ausflug für ihn fast tödlich. Irgendetwas geht im Meer vor sich. Die Tiere flüchten, Lucy wird panisch und es dauert nicht lange bis Leon feststellt das sein Anzug keinen Sauerstoff mehr aus dem Meer ansaugt. Trotz der Flüssigkeit die er atmet braucht Leon den Sauerstoff innerhalb des Meeres. Bleibt dieser aus, kann er auch nicht mehr atmen. Doch es bleibt nicht bei diesem einen Zufall. Sogenannte Todeszonen breiten sich aus. Bereiche des Meeres in dem kein Sauerstoff und damit auch kein Leben mehr vorhanden ist.

Doch nicht nur Leon und Lucy lernt man kennen, sondern auch Carima und ihre Mutter. Es träumen wohl viele davon einmal auf Hawaii Urlaub zu machen, Carima hatte sich das ganze aber völlig anders vorgestellt. Nachdem ihre Mutter sie und ihren Vater einfach so verlassen hat um auf einer Insel ein Restaurant zu eröffnet, ist das Mutter-Tochter Verhältnis nicht das beste. Dennoch freute sich Carima auf diesen Urlaub, vor allem auch wegen ihres 3-jährigen Bruders Jeremy den ihre Mutter mit ihrem neuen Mann bekommen hat. Durch die Entfernung sieht sie ihren Bruder nicht oft und auch eine Beziehung aufzubauen ist so beinah unmöglich. Umso enttäuschter und wütender ist Carima als sie feststellt das ihre Mutter Jeremy Zuhause gelassen hat.

Dennoch spielt Carima so gut wie möglich mit und schließlich machen die beiden einen Ausflug in die ARCA Unterwasserstation. Mit dem Uboot sammeln sie unterwegs Leon ein der gerade beinah gestorben war. Für jemanden von der Oberfläche ist die Station und die Tatsache so weit unter der Meeresoberfläche zu sein natürlich wahnsinnig interessant und so freundet sich Carima ziemlich schnell mit den Jugendlichen an Bord an. Lange währt ihr Aufenthalt jedoch nicht, doch auch nach der Rückkehr auf die Insel kann Carima Leon nicht vergessen.

Irgendwann beginnen die Dinge sich zu überschlagen und sowohl Carima, als auch Leon werden hinein gezogen und versuchen schließlich der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

Mir gefiel die Geschichte richtig gut. Ich liebe Bücher die Unterwasser spielen und auch Frau Brandis und Herrn Ziemek ist es gelungen mich völlig zu fesseln. Die Tiefsee ist ein spannendes noch beinah unerforschtes Gebiet und natürlich ist da auch noch die besondere Verbindung die Leon mit Lucy hat. Bisher waren Kraken ja nicht so mein Fall, aber Lucy ist mir mit ihrer Art sehr schnell ans Herz gewachsen. Eine kleine Liebesgeschichte gibt es auch, aber diese steht natürlich nicht im Vordergrund und ist auch gegen Ende des Buches noch sehr zart.

Alles in allem ein wirklich gelungenes Buch.

Fazit

Wer das Meer und seine Geschöpfe und vor allem, Geschichten die im Meer spielen mag, ist bei Ruf der Tiefe genau richtig. Die Beziehung zwischen Leon und dem Krakenweibchen Lucy ist faszinierend und sorgt immer wieder für ein Lächeln. Auch die Erkundung der Tiefsee war wahnsinnig interessant und als Carima schließlich dazu stieß und die Geschehnisse ihren Lauf nahmen, war ich hin und weg. Für mich war das Buch bis zum Schluss ein voller Erfolg. Ich habe es bestimmt nicht zum letzten Mal gelesen.

5/5 Sternen