Rezension

Genau so unterhaltsam wie erhofft

Und wenn du mich küsst -

Und wenn du mich küsst
von Susan Elizabeth Phillips

Bewertet mit 4 Sternen

Die bisher gelesenen Romane von Susan Elizabeth Phillips habe ich als überaus unterhaltsam in Erinnerung, und genau so war es auch mit „Und wenn du mich küsst“.

Diesen neuen Teil ihrer Chicago-Stars-Reihe siedelt sie in einer ausgesprochen elitären Umgebung an. Mit Olivia und Thad treffen zwei Individualisten aufeinander, jeder auf seine Weise perfektionistisch und behaftet mit einer Reihe von Vorurteilen gegenüber dem jeweils anderen. Eine supererfolgreiche Opern-Diva und der Quarterback der Chicago Stars, zwar aktuell nur Ersatz, jedoch mega-prominent,  gehen zusammen auf Werbetour für eine Luxusuhrenmarke. Dass die Beiden im Laufe der Geschichte irgendwie zusammenkommen werden, lässt sich ahnen bei einem Roman dieses Genres, aber der Weg dorthin verspricht ebenso abwechslungsreich wie unterhaltsam zu werden.

Inhaltlich ist das nicht unbedingt meine Welt, in der ihre Hauptfiguren sich hier bewegen, und so ein oberflächliches Geplänkel in einer an Oberflächlichkeiten orientierten Umgebung eigentlich auch nicht. Doch der Autorin gelingt es wie stets, ihren Protagonisten eine gewisse Tiefe zu verleihen, nicht alles ist so glänzend und schillernd wie es vordergründig scheint. Und sie erzählt die Geschichte von Thad und Olivia mit so viel Charme und Esprit, dass ich über vieles hinwegsehe bzw.-lese, was mich in einem anderen Kontext vielleicht stärker gestört hätte. Am Ende überstürzen sich die Ereignisse und es geht richtig turbulent zur Sache, nicht dass es vorher irgendwie langweilig gewesen wäre *g*. Denn es gibt neben den typischen Verwicklungen auch eine kriminalistisch angehauchte Handlungskomponente, die für Spannung sorgt…

Aber den eigentlichen Zauber und den erstklassigen Unterhaltungswert machen für mich die Dialoge aus. Wie gewohnt zeichnen sich ihre Figuren durch Schlagfertigkeit, einen Sinn für Humor und eine gewisse Selbstironie aus. Und dumm oder einfältig sind sie in der Regel auch nicht. Beste Voraussetzungen also für ein wirklich unterhaltsames Lesevergnügen, vor allem wenn man es nicht daran misst wie realistisch die Handlung verläuft.

Ursprünglich habe ich die Bewertung zwischen 4 und 5 Sternen angesiedelt, bin aber dem Vorschlag von Susan Elizabeth Phillips im Nachwort gefolgt, und habe direkt im Anschluss den Vorgängerband „Verliebt bis über alle Sterne“ gelesen. Und da mir die Geschichte von Piper und Cooper noch besser gefiel, musste ich hier einen halben Bewertungsstern abziehen, die Rangfolge sollte ja gewahrt bleiben.