Rezension

Genauso spannend wie ein Krimi!

Der Spielmann - Oliver Pötzsch

Der Spielmann
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

„Der Spielmann“ erzählt die Geschichte des Johann Georg Faustus, einer historischen Figur, die jedoch fast jedem durch Goethes Faust bekannt sein dürfte.

„Faustus“ – „Der Glückliche“ wie ihn seine Mutter nennt, erlebt gegen Ende des 15. Jahrhunderts eine schöne Kindheit in Knittlingen im Kraichgau. Der Junge ist ausgesprochen wissbegierig und aufgeschlossen. Stark beeindruckt ist er von einer Gruppe Gaukler, die in die Stadt kommen, insbesondere die Begegnung mit dem Magier Tonio del Moravia prägt sich ihm ein.  Mit dem Tod der Mutter ist die schöne Zeit jedoch vorbei. Johann verlässt Knittlingen und seine Familie. Er begegnet Tonio del Moravia ein weiteres Mal und schließt sich ihm an. Dieser weist ihn in die Künste der Zauberei und Astrologie ein und gemeinsam ziehen sie erfolgreich umher. Doch geschieht etwas Schreckliches…

Oliver Pötzsch war mir bislang durch die Henkerstochter-Romane bekannt. „Der Spielmann“ ist nun der Auftakt zu einer Saga über Johann Georg Faustus. Auf weit über 700 Seiten führt der Autor ins Mittelalter. Dabei erzählt er so farbenprächtig und die Beschreibungen sind so intensiv, dass ganz wunderbare Bilder im Kopf entstehen. Die Reise führt aus dem Kraichgau nach Italien und Faustus trifft immer wieder historisch belegte Figuren, das macht das Ganze unheimlich lebendig. Trotz der vielen Seiten wird die Geschichte nicht langweilig und man fliegt fast durch das Buch. Es ist genauso spannend wie ein Krimi. Manche Szenen sind zwar etwas unheimlich und stellenweise auch brutal, aber insgesamt ist ein ganz tolles Werk herausgekommen.

Ein ganz tolles Leseerlebnis! Genau das Richtige für die kommenden Herbstabende. Von mir bekommt das Buch alle fünf Sterne und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.