Rezension

Genial!

Ein Wispern unter Baker Street - Ben Aaronovitch

Ein Wispern unter Baker Street
von Ben Aaronovitch

Inhalt:

Peter Grant führt ein verrücktes Leben: Neben seinem Beruf als Constable bei der Londoner Polizei ist er ein Zauberlehrling, und zwar der erste in England seit über 50 Jahren. Wegen dieser speziellen Qualifikation wird er auch zum Mitglied des Teams, das den Mord an einem jungen Kunststudenten aufklären soll. Neben der Leiche wurde eine Tonscherbe gefunden, die voller Magie steckt. Nur mit diesem Hinweis bewaffnet, macht Peter sich auf die Suche nach dem Mörder, was ihn durch Kunstausstellungen, Flohmärkte und Lagerhallen führt und ein unglaubliches Geheimnis aufdecken lässt.

Gestaltung:

Ich finde das Cover unglaublich cool, aber das ist man von dieser Reihe eigentlich schon gewöhnt. Der Schriftzug sieht cool aus, die Totenköpfe sehen cool aus, auch dieser U-Bahn-Fahrplan von London sieht cool aus, und alles in der Farbe Rot, insgesamt ist das einfach cool:)

Story:

Hach ja, die Story konnte mich wirklich vollkommen überzeugen, naja, fast vollkommen, aber wenn man nur einen kleinen Kritikpunkt hat, ist das auch nicht weiter tragisch.

Es geht um Peter Grant, Polizist und Zauberlehrling, und genau diese verrückte Mischung aus Krimi und Fantasy macht das Buch, wie schon die Vorgänger, zu etwas ganz Besonderem. Das und der Humor, durch den man mehr als nur einmal beim Lesen laut auflachen muss, das Buch ist wirklich total lustig! Jedenfalls ist die ganze Sache  mit der Magie in dem Buch schon wirklich beeindruckend, weil Ben Aaronovitch es einfach schafft, die Zauberei total natürlich mit der Realität zu verbinden. Natürlich gibt es auch in dem Buch selbst Leute, die sich über plötzlich auftauchende Lichtkugeln wundern, aber insgesamt ist es einfach total gut miteinander verbunden.

Dann ist da noch der Mordfall, der aufgeklärt werden musst, und das hat mich wirklich beeindruckt: Im Prinzip geht es hauptsächlich um die Tonscherbe, die am Tatort gefunden wurde, und obwohl sich daraus ergibt, dass das Buch sich um Ton und Töpferei und Brennöfen dreht, was nicht gerade spannend klingt, war ich wie gebannt. Unglaublich, dass sowas so spannend sein kann, und derjenige, der dann als Mörder gefasst wurde, den hab ich wirklich nicht verdächtigt, nur so nebenbei:)

Der einzige Haken an diesem ansonsten wirklich perfekten Buch ist, dass es sehr kompliziert ist. Beinahe auf jeder Seite bekommt man irgendeinen Hinweis, und am besten merkt man sich die alle, wozu ich irgendwie nicht in der Lage war. Man versteht natürlich trotzdem alles, aber ein wenig unkomplizierter wäre auch nicht schlecht gewesen.

Charaktere:

Die Charaktere sind super, sie sind sympathisch, wenn sie es sein sollen, und man kann sie auch in den richtigen Momenten eher störend finden. Und vor allem haben sie immer einen tollen Spruch auf Lager.

Am tollsten sind natürlich Peter, der einerseits total viel Talent hat, andererseits aber auch genug Schwächen, um glaubhaft zu sein (außerdem ist er unglaublich lustig) und Nightingale, sozusagen sein Zauberlehrer, der irgendwie einfach nur cool ist, zumindest stelle ich ihn mir so vor:) Auch alle anderen sind sehr cool, was so ein Polizeibuch ja häufig an sich hat, und man trifft auch einige magische Wesen. Und alte Bekannte tauchen auch wieder auf!

Schreibstil:

Der Schreibstil war absolut genial, vor allem, weil er so witzig war, aber auch, weil es zwar alles flüssig zu lesen war, trotzdem war man nicht unterfordert, es gab immer was zum Nachdenken, was schon echt toll ist. Und auch, dass man so viele Infos über London bekommt, hat mir sehr gut gefallen.

Fazit:

„Ein Wispern unter Baker Street“ ist eine mehr als gelungene Fortsetzung, die mich eigentlich vollkommen überzeugen konnte mit einem spannenden Mordfall und tollen Charakteren. Beim Lesen muss man allerdings sehr aufmerksam sein, um ja keinen versteckten Hinweis zu verpassen, das wäre vielleicht etwas simpler besser gewesen.