Rezension

Genial einfach kochen

Tasty - Tasty

Tasty
von Tasty

Bewertet mit 4 Sternen

*Rezensionsexemplar*

Bereits im Dezember letzten Jahres ist die Originalausgabe des Tasty Kochbuchs mit dem Titel Tasty – latest & greatest erschienen. Im Juli 2018 war nun endlich soweit! Unter dem Titel Tasty – Das Original – Genial einfach kochen mit den beliebtesten Tasty-Rezepten wurde das Kochbuch im Verlag Südwest in deutscher Sprache veröffentlicht und das große Kochen konnte beginnen.

Eigentlich jeder, der gerne kocht (also mich eingeschlossen), kennt sie: die Tasty-Videos von Buzz-Feed, in denen schnell und einfache Rezepte für die tägliche Anwendung in zwei bis drei Minuten Clips gezeigt werden. Erst gab es diese nur auf Englisch, aber schnell wurden diese Videos mit Untertiteln in vielen verschiedenen Sprachen versehen, so z.B. auch deutsch, spanisch oder japanisch. Auf der Website werden immer noch neue Rezepte präsentiert und abgefahrene, sowie leichte Speisen vorgestellt. Werft doch selbst einmal einen Blick drauf: https://tasty.co/

Als das Buch auf Englisch erschien, war ich kurz davor es mir zu kaufen. Von den vielen Videos, die ich gesehen habe, habe ich viele verschiedene Rezepte ausprobiert, mir umständlich alle Zutaten und Schritte aufgeschrieben, indem ich die Videos immer wieder angehalten habe. Doch der Hauptgrund, warum ich mir das Buch dann doch nicht geholt habe, war, dass ich es zu umständlich fand alle amerikanischen Maßeinheiten (lbs, oz) ins „Deutsche“ (kg, ml) zu übersetzen. Also habe ich es dann gelassen. Umso glücklicher war ich nun, als es hieß, dass das Tasty-Buch nun auch auf Deutsch herausgebracht wird – und somit auch mit den landestypischen Maßeinheiten!

Zuallererst besticht das Buch durch sein buntes und flippiges Cover und springt einem sofort ins Auge. Es ist genau, wie der Inhalt frisch und jung gehalten. Man merkt gleich, dass es auf jung oder jung gebliebenes Publikum ausgerichtet ist, denn im Vorwort und in der Einführung wird mehrmals erwähnt, dass man gerne in Gesellschaft kochen soll und nicht nur sein Essen fotografieren sollte, um es dann auf bspw. Instagram zu posten.

Der Inhalt ist eingeteilt in neun Kapitel (Party / Landküche / Süßes / Klassiker / Vegetarisch / Die Besten / Aus aller Welt / Trendiges / Bälle & Ringe) und enthält für jeden etwas Passendes. Am Anfang eines jeden Kapitels wird noch einmal aufgelistet, welche Rezepte alle in diesem Kapitel gezeigt werden, was die Orientierung vereinfacht. Genauso gibt es am Ende des Buches auch noch ein Register, falls man ein ganz bestimmtes Rezept schnell finden möchte.

Die meisten Zutaten in den Rezepten sind in jedem Supermarkt einfach zu erwerben oder bereits im Haushalt zu finden. Nur bei einigen benötigt man spezielle Geräte, die wahrscheinlich nicht jeder zu Hause hat, wie z.B. eine Eismaschine. Natürlich habe ich schon ein paar Rezepte ausprobiert, darunter z.B. das Schokoladeneis, das mit nur drei Zutaten hergestellt werden kann und das ganze ohne Eismaschine! Ebenso ausprobiert habe ich mich am Ratatouille und am Hühnchen Tikka Masala. Die einzelnen Schritte sind einfach, kurz und bündig erklärt und alles ist leicht nachzukochen. Was mich lediglich zu Beginn etwas irritiert hat, ist die Auflistung der Zutaten. Es werden nicht einfach nur die einzelnen Zutaten aufgelistet, die man für das Gericht benötigt, sondern auch, in welchem Zustand sich diese befinden müssen. Z.B. Zwiebel, gewürfelt – Hähnchen, gebraten und zerkleinert. Somit werden viele Schritte im eigentlichen Text nicht mehr beschrieben, sondern schon in dieser Auflistung abgehandelt. Das spart Wörter und Seitenzahlen, bedeutet aber auch, dass man als Koch etwas Vorarbeit leisten muss, bevor man sich dem Text widmen kann.

Dass in manchen Rezepten Fertigprodukte in der Zutatenliste auftauchen, hat mich etwas gestört. Wenn ich koche, dann möchte ich persönlich wenige bis gar keine Fertigprodukte verwenden, weil ich meinem Körper etwas Gutes tun möchte und zudem wissen möchte, was alles in meinem fertigen Gericht drin ist. Dennoch tauchen in einigen Zutatenlisten z.B. Fertigteige auf, obwohl man einen Kuchen- oder Keksteig auch ganz einfach selbst machen kann. Geschuldet ist dies wahrscheinlich dem amerikanischen Einfluss und dem Umstand, dass das Essen schnell fertig sein soll. Auch fehlt bei ausnahmslos allen Rezepten eine Nährwerttabelle (Fett-, Kohlenhydrate-Anteil, etc.) und auch eine Zeitangabe, wie lange die Zubereitung des Gerichtes in Anspruch nehmen wird.

Passend zu den meisten (leider nicht alle) Rezepten gibt es ein farblich poppiges Foto der fertigen Speise, das Lust darauf macht gleich in die Küche zu rennen und alles Mögliche zu zaubern. Wirklich hilfreich sind auch einige illustrative Anleitungen, bei der mit Fotos Schritt für Schritt gezeigt wird, wie etwas zuzubereiten ist.

Fazit:

Tasty – Das Original fasst die beliebtesten Tasty-Rezepte aller Zeiten in einem Buch zusammen und besticht mit bunten Bildern, einfachen und originellen Rezepten und einem jugendlichen Charme. Wer mal etwas anderes als „das Übliche“ auf den Tisch zaubern, zusammen mit Freunden kochen oder seine Gäste beeindrucken möchte, der gerät hier an das richtige Buch. Man bekommt richtig Lust gleich in der Küche loszulegen. Lediglich einen kleinen Abzug gibt es bei mir, da mir einige grundsätzliche Informationen gefehlt haben. 4 Schmetterlinge!