Genial gelesen!!!
Bewertet mit 5 Sternen
Als Buch toll, als Hörbuch aber unschlagbar!
Ich habe schon mehrere Brenner-Romane gelesen. Die lassen sich auch toll lesen, manchmal ist das Lesevergnügen aber ein wenig zäh. Als Hörbucher sind die Brenner-Romane aber eine Wucht!
Denn die Bücher sind ja auch so geschrieben, als würde dir gerade jemand in der Kneipe eine Geschichte erzählen. Von daher wirkt das Ganze als Hörbuch irgendwie authentischer.
Und Wolf Haas liest unnachahmlich charmant! Und dann natürlich noch der Wiener Akzent... Der fehlt beim Selberlesen sonst komplett.
Inhalt:
Der Ex-Polizist und Ex-Privatdetektiv Simon Brenner schlägt sich diesmal mit der Wiener Rotlichtszene herum. Brenners Wege führen dabei nach Russland und sogar in die Mongolei, vorbei an rachsüchtigen Schwestern und Zuhältern, abgehackten Händen, Entführungen, verrückten Tätowierern und und und...
Auch der achte Brenner-Roman ist völlig skurril und sehr, sehr komisch (wenn man denn für den merkwürdigen, schwarzen Humor im Buch aufgeschlossen ist).
Die Sprache ist ein Kapitel für sich...
Entweder man mag die Sprache in den Brenner-Romanen oder nicht. Inhalt eigentlich zweitrangig oder komplett unwichtig, getragen werden die Bücher durch die unnachahmliche Erzählweise.
Stermann und Grissemann haben das in einer Fernsehsendung mit Wolf Haas sehr schön beschrieben. Beim Lesen denkt man häufig: Vollversagen des Lektorats. Ganz viele Aussparungen, „falsche“/“eigentümliche“ Grammatik... Aber genau diese Aussparungen, diese zerhakten Sätze machen den Reiz dieser Bücher aus.
Allein schon der Anfang:
"Früher hat man gesagt, die Russinnen. Die sind groß und muskulös wie Hammerwerfer, die arbeiten beim Straßenbau, und unter den Achseln haben sie so viele Haare, dass sich noch ein Toupet für ihren Mann ausgehen würde und ein zweites für den ersten Parteisekretär..."
Fazit:
Ein völlig „anderer“ Krimi, voller Humor, skurriler Handlung und noch skurrileren Sätzen. Ein großer Spaß!