Rezension

Genial, spannend, toll

Still Chronik eines Mörders - Thomas Raab

Still Chronik eines Mörders
von Thomas Raab

Bewertet mit 5 Sternen

Mit diesem Roman ist dem Autor Thomas Raab ein Meisterwerk gelungen.

Inhalt:
Der Roman spielt in dem Dorf Jettenbrunn, und beginnt, im ersten Kapitel mit dem Tag der Geburt von Karl. Im nächsten Kapitel erfährt man mehr über die Herkunft und das Kennenlernen der Eltern von Karl. 
Karl ist ein Schreikind, er wird geboren und fängt an zu schreien, er hört nicht mehr auf. Durch einen Zufall stellt der Vater dann fest, dass Karl über ein hypersensibles Gehör verfügt. Schon der Schlag eines Schmetterlingflügels, bedeutet für ihn eine unheimliche Qual. 
So richtet der Vater Karl im Keller ein Zimmer her und endlich kehrt Ruhe ein. Doch diese Ruhe ist sehr bedrohlich: die Mutter kann das Kind durch eine installierte Kamera aus der Wohnung heraus beaufsichtigen, was allerdings zur Folge hat, dass sie das Haus nicht mehr verlassen kann. Nur wenn der Vater da ist, kann sie sich ein wenig Zeit für sich selber nehmen. 
Isoliert von der Außenwelt wächst Karl heran. Besuche sind sehr selten und die Nachbarn im Dorf machen sich ihre eigenen Gedanken.
Als seine Mutter mit Karl einen Ausflug zu einem Weiher unternimmt, ertränkt sie sich dort. Eigentlich wollte sie nur, dass Karl ihr einmal zeigt wie sehr er sie liebt und sie zurück hält. Doch er greift nicht ein.
Das friedliche Gesicht seiner Mutter vermittelt ihm tiefsten Frieden und dass der Tod ein Geschenk ist.
Viele weitere Morde folgen, doch Karl tötet nie aus Hass, sondern aus Mitgefühl schenkt er seinen Mitmenschen den Tod. Auf seiner Suche nach Liebe hinterlässt Karl eine blutige Spur.

Mir hat der Inhalt der CDs sehr gut gefallen. Dies liegt auch an dem Sprecher Frank Arnold.
Schon die Stimme von Frank Arnold vermittelt dem Hörer sehr gut diese bedrückende und unheimliche Atmosphäre von Stille und Spannung.
Ein sehr spannender Thriller, in dem auch Mitleid für den Mörder hervor gerufen wird. So wie er aufwächst, außer mit den Eltern hat er so gut wie keine sozialen Kontakte. Selbst die Großeltern kommen nur selten zu Besuch und wenn schieben sie ihm Süßigkeiten durch das Fenster, um dann mit der Tochter darüber zu lamentieren, dass eine Totgeburt bestimmt immer noch besser gewesen wäre. Die Nachbarn sind so, wie viele Nachbarn in anderen Dörfern auch, neugierig, aber Hilfe ist kaum zu erwarten. Tratsch und Klatsch ist ihnen am Wichtigsten, an anderem sind sie nicht interessiert.

Fazit: Ein sehr gut geschriebener Roman und Thriller. Höchst spannend und außergewöhnlich. Absolut empfehlenswert. Es hat sich gelohnt neun Stunden und vier Minuten 'still' zuzuhören.
Dies war mein erstes Hörbuch. Was mir bei einem Hörbuch fehlt: das Zurückblättern. Daher habe ich mir auch das Buch besorgt und gelesen.