Rezension

Genial subtiler Horror

Die Arena - Stephen King

Die Arena
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch "Die Arena" stand eigentlich schon relativ lange in meinem Regal, trotzdem hat es nie den Weg in meine Hände gefunden um gelesen zu werden. Nachdem ich allerdings Wind gekriegt hatte, dass eine Serie basierend auf diesem Buch erscheint war natürlich klar, dass ich die über 1200 Seiten so schnell wie möglich vershclingen musste um auf die Serie vorbereitet zu sein.

In der Kleinstadt Chester's Mill ist ein Tag wie jeder andere angebrochen. Doch nur einen Augenblick später hat sich alles in der Idylle verändert. Eine unsichtbare Kuppel ist in Sekundenbruchteilen auf die Grenzen der Kleinstadt herabgestürzt und hat diese von der restlichen Welt abgeschlossen.

Niemand kann sich erklären was diese Kuppel ist, oder woher sie gekommen ist. Doch die unsichtbare Barriere ist undurchdringbar und verursacht nicht nur Autounfälle sondern auch Flugzeugabstürze. Nicht einmal die Army findet Mittel und Wege um in die Kleinstadt einzudringen.

Anfangs haben alle noch die Hoffnung, dass die Kuppel so schnell wie sie erschienen ist die Stadt auch wieder in die Freiheit entlassen wird. Doch mit jedem Tag und jeder Stunde in der die Kuppel weiter existiert verändert sich die Kleinstadt. Normale freundliche Bürger entwickeln Existenzängste und beginnen über Leichen zu gehen um ihr eigenes Überleben zu sichern. Die Angst um das nackte Überleben steigt.

Doch der zweite Stadtverwalte "Big Jim" Rennie versucht die Stadt unter Kontrolle zu halten. Ob all seine Methoden dazu wirklich im Sinne der Kleinstadt sind ist allerdings fraglich. Währenddessen ist Dale "Barbie" Barbara, der eigentlich die Stadt nur verlassen wollte, in Kontakt mit der Außenwelt und versucht alles ihm mögliche um die Kleinstadt vor der totalen Zerstörung zu retten.

Was vor der Story in erster Linie ein wenig an den Simpsons Film erinnert, beginnt eigentlich auch genau so. Ein unerklärliche Kuppel die eine ganze Kleinstadt vom Rest der Welt abschirmt. Doch diesmal gibt es keine Möglichkeit daraus zu entkommen, die Kuppel ist sowohl in der Luft als auch unter der Erde undurchdringbar.

Alleine der Gedanke daran, plötzlich nicht mehr die Möglichkeit - die Freiheit - zu haben, sich zu bewegen wie man möchte erzeugt schon ein kleines mulmiges Gefühl im Magen. Genau das ist es, worum sich "die Arena" im Prinzip dreht.

Was passiert aus mit einer ganz "normalen" Kleinstadt, mit ganz "normalen" Bürgern und Nachbarn, wenn alle von einem Moment auf den anderen vor ihre gesamte Existenz gestellt werden ohne Vorbereitungen dafür treffen zu können. Was passiert wenn kein Strom mehr da ist, das Flüssiggas im Krankenhaus zu Ende geht oder gar die Lebensmittel im eigenen Haushalt sich dem Ende zuneigen?

Die einfachste Antwort - die Kleinstadt steht Kopf und verliert langsam aber doch den Verstand.  Diese Momente von normalen Dasein im Übergang zu Wahnsinn ist das, was diesen Stephen King Roman in meinen Augen ausmachen. Man erlebt und ist mitten drinnen wie eine ganze Stadtbevölkerung von etwa 2000 Personen langsam aber stetig den Versand verlieren.  Immer mit dem Hintergedanken, dass Rettung noch nicht in Sicht ist.
Das dabei die von Stephen King durchaus detailreichen Grausamkeiten nicht fehlen, macht das ganze noch authentischer.

Das Buch ist nicht gruslig aber durchaus grauslich.
Bis zum Ende bleibt auf das Rätsel um die Kuppel ziemlich aufrecht. Ob man die Erklärung dafür so einfach verstehen oder herunterschlucken möchte sei dahingestellt. Irgendetwas komplett verrücktes muss ein Stephen King dann ja doch irgendwie haben.
Abgesehen davon, eigentlich ein sehr authentischer apokalyptischer Roman, der vielleicht im Ernstfall näher an der Realität streift als es uns allen lieb sein mag.  Auf irgendwelche Situtionen ähnlichster Art wollen wir alle aber zu Lebzeiten einfach nicht hoffen.