Rezension

Genial und absolut fesselnd

Infernale - Sophie Jordan

Infernale
von Sophie Jordan

Bewertet mit 5 Sternen

Davina Hamilton, von allen Davy genannt, galt schon als Dreijährige als Wunderkind, als sie sich einfach an ein Klavier setzte und losspielte. Mit 17 Jahren hat sie ein großes Ziel vor Augen, denn sie hat die Aufnahme an der Juilliard School bestanden und dort möchte sie sich ganz ihrer großen Leidenschaft, der Musik, widmen. Als sie während des Unterrichts einen Anruf ihrer Mutter bekommt, die sie bittet dringend nach Hause zu kommen, denkt sie zuerst, dass ihr großer Bruder Mitchell wieder etwas angestellt hat. Doch alles ist anders, zu Hause erwartet sie ihr neuer Betreuer und ein Mann von der Regierung, ihr Gen-Test fiel positiv aus, sie ist Trägerin des HTS-Gens, Homicidal Tendency Syndrome, das Gen, das Mörder bestimmt. Plötzlich ist alles ganz anders und Davy muss ihre Zukunfspläne auf Eis legen, sie wird gezwungen, ihre Schule zu verlassen und eine andere Schule, die HTS-Gen-Träger unterrichtet, zu besuchen. Hier trifft sie auf Sean, der sogar markiert wurde und somit als besonders gefährlich gilt, er macht ihr Angst, aber etwas hat er an sich, was sie beeindruckt.

Meine Meinung:

Also gleich von Anfang an: dieses Buch hat mich in jeder Hinsicht geflasht, Schreibstil, Charaktere, Plot, alles hat mich gepackt und ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen. Gleich von Anfang an schafft es Sophie Jordan mich in ihre Geschichte zu ziehen und durch einen flüssigen, leichten Schreibstil zu fesseln. Die Seiten flogen nur so an mir vorbei und ich habe mich immer wieder selber ertappt, dass ich mir die Frage stellte, was ich an Davys Stelle getan hätte. Die ganze Atmosphäre des Buches ist so realistisch, dass man fast schon denken könnte, hier nicht auf Fiktion sondern auf die Wirklichkeit zu treffen. Es handelt sich also um keine typische Dystopie, eher könnte man sagen, es ist die Entwicklung in eine negative Zukunft. Auch durch die vor den Kapiteln stehenden kurzen Zusammenfassung konnte ich mir eine Meinung bilden, wie die allgemeine Entwicklung gerade ist. Ich musste dabei mehr als einmal Parallelen feststellen, zwischen der Geschichte von Sophie Jordan und unserer eigenen Vergangenheit. Das schaffte auch ganz gut, eine Beklemmung in mir hervorzurufen, da ich mir einfach auch denken kann, wie es nun weiter geht und was da alles passieren könnte.
Davy hat mir als Charakter so unglaublich gut gefallen, ich fühlte mich mit ihr verbunden, konnte ihre Gefühle so gut verstehen und ich mochte sie einfach so, wie sie ist. Auch ihre Entwicklung von der behüteten Tochter zu einer eigenständigen Persönlichkeit wurde hervorragend ausgearbeitet. Ich fand es sehr erschreckend, wie sich von jetzt auf gleich alle von Davy abwandten, sogar die Eltern und sie mehr oder weniger alleine da stand. Ich verspürte ihre Sorgen, die sich in Ängste entwickelten, ich spürte ihre Hilflosigkeit, als man ihr etwas antat, was ich hier nicht vorweg nehmen möchte und die daraus resultierende Wandlung der jungen Frau.
Auch Sean ist eine tolle Persönlichkeit, wenn er auch im Gegenzug zu Davy zunächst recht blass bleibt, konnte ich mir schon gut vorstellen, welche Entwicklung er nehmen wird. Zu voraussichtlich? Vielleicht, aber mich hat es jetzt gar nicht gestört. Da hier auch einfach das Hauptaugenmerk auf Davy liegt, bleiben alle anderen einfach ein wenig im Hintergrund und trotzdem konnte ich mir ein gutes Bild der Personen machen.

Mein Fazit:

Ein absolut stimmiges Buch, das durchweg spannend ist, eine beinahe schon beklemmende Atmosphäre schafft und dessen Tempo sich durch das ganze Buch steigern konnte. Ich fühlte mich schon lange nicht mehr mit einer Protagonistin so verbunden, wie mit Davy. Ein erschreckendes Szenario, dass in einer nicht allzu fernen Zukunft spielt und durchaus auch die Realität darstellen konnte. Wenn ich mehr als fünf Sterne vergeben könnte, dann würde es dieses Buch schaffen! Mein absoluten Lesehighlight! Ganz klare, überdeutliche Leseempfehlung!