Rezension

Geniale Idee zur Geschichte, die Umsetzung konnte mich leider nicht vollständig überzeugen!

Not Your Type - Alicia Zett

Not Your Type
von Alicia Zett

Bewertet mit 3 Sternen

*Inhalt*

Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren …

*Meine Meinung*

Das Cover und die kurze Inhaltsangabe haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht, besonders die Idee zum Buch bzw. das Thema hat mir außerordentlich gut gefallen. Der Schreibstil der mir bis dato unbekannten Autorin ist locker und leicht verständlich, sodass ich mich ohne Probleme von Anfang an von dieser Geschichte rund um Fynn und Marie abholen und begeistern lassen konnte. Gerade weil das Thema "Roadtrip" in letzter Zeit öfter mal zu einer Geschichte verarbeitet wurde, war ich hier ganz besonders auf die Umsetzung gespannt.

Vielleicht sollte ich vorab erwähnen, dass das Thema Transsexualität meine ganz persönliche Neugier geweckt hat. Zum einen handelt es sich hier um ein Thema, was auch in der heutigen Zeit für meine Begriffe noch immer viel zu kurz kommt, zum anderen in der heutigen Gesellschaft viel zu oft "tot geschwiegen" wird.

Marie, die Hauptprotagonistin der Geschichte, bleibt für meine Begriffe zu farblos. Sie hat keine Ecken und Kanten, keinen besonders herausragenden Charakter (weder positiv noch negativ), sie hat schlichtweg für mein Empfinden keine herausragende Persönlichkeit, die dem Leser auf irgendeine Art und Weise besonders und nachhaltig beeindruckt. Das einzige, was hier erwähnt wird, ist Marie´s Studienabbruch und ihr Exfreund, der kurz wieder aus der Versenkung auftaucht, aber eigentlich auch genau so schnell wieder verschwindet.

Fynn dagegen ist eindeutig der interessantere Charakter, Von ihm hätte ich so gerne so viel mehr erfahren, doch leider wird das Thema Transsexualität nur "angerissen" und nur sehr oberflächlich erörtert. Hier bleiben viele Fragen offen, deren Antworten ich wirklich gerne gefunden hätte. Daher plätschert diese Geschichte leider oftmals ziemlich oberflächlich vor sich hin, was ich richtig schade finde, da ich mir von diesem Buch weitaus mehr versprochen habe.

Hut ab, dass die Autorin den Mut gefunden hat, das Thema Transsexualität aufzugreifen und daraus ein Buch zu schaffen. Alleine dafür zollt Alicia Zett mein größter Respekt! Nichts desto trotz hätte ich mir hier mehr persönliche Eindrücke gerade bezüglich Fynn gewünscht und vielleicht im Gegenzug dazu ein bisschen weniger Roadtrip...

*Fazit*

Geniale Idee zur Geschichte, die Umsetzung konnte mich leider nicht vollständig überzeugen!