Rezension

Genialer Auftakt

Wisting und der Tag der Vermissten - Jørn Lier Horst

Wisting und der Tag der Vermissten
von Jørn Lier Horst

Bewertet mit 5 Sternen

          Norwegen 1987. Eine junge Frau verschwindet spurlos. Kurze Zeit später wird eine weitere Person als vermisst gemeldet, ihr Name ist Katharina Haugen. Katharina Haugen hinterlässt rätselhafte Spuren welche noch nach über 24 Jahren den Kriminalbeamten William Wisting beschäftigen. Jährlich besucht er den Mann der verschwundenen Frau. Zwischen den beiden Männern hat sich ein Vertrauensverhältnis entwickelt. Doch reicht das Vertrauen um Sicherheit und Klarheit in den Cold Case zu bringen, oder verbirgt Martin Haugen ein dunkles Geheimnis?

Beim wieder aufrollen des ersten Falles, ermittelt Wisting gemeinsam mit seinen Kollegen Adrian Stiller und Nils Hammer. Bald stellt sich die Frage: Haben beide Fälle miteinander zu tun? Eine nicht ungefährliche Ermittlungsstrategie soll den oder die Täter dazu bringen ihr Schweigen zu brechen.

Wisting zeigt sich dem Leser als Familienmensch, welcher sich um seine Lieben sorgt. Seine analytischen Fähigkeiten lassen immer wieder neue Erkenntnisse in ihm aufkeimen. Mir hat gefallen wie reflektiert diese Figur mit ihrer Umgebung umgeht ohne überheblich zu wirken. Jedoch, was er wirklich tief in sich fühlt bleibt mir beim Lesen verborgen. Sein nicht unsympathisches Pendant stellt sein ehrgeiziger und etwas kauziger Kollege Kommissar Stiller da. 

Ein interessanter Zug des Autors ist, Line, Wistings Tochter, als Journalistin in den Fall mit zu involvieren. Die Art und weise wie dies geschieht, hat die Geschichte für mich noch spannender gemacht.

Von mir eine klare Leseempfehlung, insbesondere an alle Krimi-Fans, welche einen langsamen Spannungsaufbau mögen.