Rezension

Genialer Krimi

Das Haus -

Das Haus
von Olivia Monti

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Mehrparteienhaus das von unterschiedlichsten Personen bewohnt wird. Ein schrecklicher Mord geschieht und das Grauen nimmt daraufhin kein Ende mehr. Menschen verschwinden oder sterben. Nadja Knoll ist Parapsychologin und vermutet etwas Übernatürliches, Frau Rauhaar entgegen vermutet einen skrupellosen Mörder. Die Polizei tappt im Dunkeln - bis sie viel zu spät auf eine bedeutende Spur kommt.

Voll Vorfreude habe ich mich auf diesen Krimi gestürzt und war maßlos begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist klar und prägnant und sie zeichnet ihre Protagonisten ungeschönt. Dabei übertreffen sich die Charaktere an Individualität und sympathischer Schrulligkeit. Ein wahres Lesevergnügen auf ganzer Linie. Anfangs dachte ich, ich würde mit den ganzen verschiedenen Namen der Bewohner durcheinanderkommen. Doch mit der Zeit hat sich gezeigt, dass ich zu jedem ein ganz genaues Bild im Kopf hatte und zuordnen konnte. Das schafft nicht jedes Buch mit einer solchen Anzahl an Protagonisten. Die Geschichte wird aus der Sicht der Parapsychologien Nadja Knoll erzählt die immer wieder Rücksprache mit Frau Rauhaar hält und die aufkeimenden Ereignisse immer wieder analysiert und bespricht. In diesen Gesprächen wird jeder Bewohner des Mehrparteienhauses unter die Lupe genommen und vor Vorurteilen nicht verschont. Olivia Monti zeichnet ein grausames, reales Bild einer Hausgemeinschaft die in gewisser Weise die aktuelle gesellschaftliche Situation widerspiegelt – unter anderem gezeichnet durch Rassismus, Fremdenhass und wie schon genannt Vorurteilen gegenüber Menschen die man eigentlich gar nicht richtig kennt. Und das alles verpackt in einem überaus spannenden Krimi. Denn der Spannungsbogen wird konsequent aufrecht gehalten und ich habe das Buch in einem weggelesen, da ich unbedingt wissen wollte wer nun hinter alldem steckt und warum. Und das ist ein weiteres Highlight der Geschichte. Bis zum bitteren Ende lässt die Autorin den Leser im Unklaren wer der Schuldige ist. Und das fand ich wirklich grandios. Denn den Täter hatte ich tatsächlich nicht wirklich auf dem Schirm.

Alles in allem ein wirklich solider, starker Krimi der vor allem durch seine Vielfalt an Charakteren und seiner grausamen, realistischen Darstellung lebt. Er war zu keiner Sekunde langweilig und hat mich bestens unterhalten. Eine ganz klare 5 Sterne Bewertung.