Rezension

Geniales Ende, aber der Rest hat es nicht ganz geschafft ...

Fast genial - Benedict Wells

Fast genial
von Benedict Wells

Bewertet mit 3 Sternen

Fast genial ist mein erster Roman des Schriftstellers Benedict Wells, für den jungen Autor ist es bereits der dritte. So ganz konnte mich dieses Buch leider nicht überzeugen. Die Geschichte ist zwar sehr flüssig und relativ einfach geschrieben, so dass ich sie in zwei Tagen ausgelesen hatte. Am Ende des Buches aber habe ich mich gefragt, ob ich vielleicht einfach zu alt bin für das Buch und seine jungen Protagonisten? Die Idee zu dem Roman regt jedoch durchaus zum Nachdenken an, da sie ja teilweise auf wahren Begebenheiten basiert. Erschreckend, was man sich dabei gedacht hatte in den 80er Jahren in den USA eine Samenbank für Genies einzurichten. Das erinnert doch wirklich sehr stark an Hitlers ehemaliges Bestreben, die perfekte Rasse Mensch zu züchten. Hab mir hier nun das Buch The Genius Factory: The Curious History of the Nobel Prize Sperm Bank von David Plotz zu dem Thema besorgt.

Durch meine kleine Internetrecherche bin ich aber auch neugierig auf den Schriftsteller selbst geworden. Die Recherche brachte interessante Details zu Tage. Wells kommt aus der Schriftstellerfamilie der von Schirachs. Ariadne ist seine Schwester und der inzwischen sehr bekannte Strafverteidiger und Buchautor Ferdinand von Schirach sein Onkel. Benedict wollte sich jedoch distanzieren von deren Ruhm und ließ seinen Nachnamen offiziell in Wells ändern. Nachdem ich einiges über diesen bemerkenswerten jungen Mann gelesen habe, werde ich ihn mal im Auge behalten. Ich glaube, er hat noch viel vor in seinem Leben.