Genialität kann durchaus einsam machen - nicht ganz ohne Grund :-)
Bewertet mit 3 Sternen
Zu Beginn dreht es sich erst mal ein bisschen um die bevorstehende Hochzeit von Lincoln und Amelia. Vor allem das Ziel der Hochzeitsreise sorgt für gewisse Irritationen, allerdings wohl eher bei Thom, als bei Amelia :-) Da kommt es Lincoln Rhyme ganz gelegen, dass ein neuer Fall hereinschneit. Eigentlich läuft bei der Bearbeitung alles zu glatt, am Ende entkommt allerdings dann der Verdächtige, aber immerhin überlebt das Opfer.
Italien
Das der Verdächtige sich nach Neapel in Italien absetzt hält Rhyme und seine Combo natürlich nicht vom Ermitteln ab. Er reist ebenfalls nach Italien und übergibt die bisherigen Ermittlungsergebnisse an die italienischen Behörden. Fast zeitgleich mit Lincolns Eintreffen, wird auch in Neapel jemand entführt und ein ähnliches Video wie in New York hochgeladen. Das die italienischen Behörde nicht auf den sagenhaften Lincoln Rhyme verzichten können, ist natürlich klar.
Besserwessi...äh Besserwisser
Lincoln Rhyme macht sich in Italien wirklich nicht beliebt und ich kann die italienischen Polizisten gut verstehen. Wer wird schon gerne für so dumm gehalten, wie Rhyme das bei seinen italienischen Kollegen tut? Wenn der große, bekannte und berühmte Forensiker kommt, dann sollten sie zumindest dankbar sein… Besonder zu leiden hat der etwas naive, aber liebenswerte Forstbeamte der gefühlt einfach nur herumgeschubst wird. Ein bisschen fing die Geschichte dann an, mich zu nerven - aber dann gab es mal wieder eine der berühmten Wendungen und nichts war mehr so wie es den Anschein hatte :-)
Aktuelles
Aktuelle Politik spielt auch in diesem Band eine gewisse Rolle, die Flüchtlingsfrage wird auch thematisiert, allerdings finde ich sind diese Dinge bei Deaver nicht so wirklich gut aufgehoben. Sein Hurra-Patriotismus für die USA hat mich schon in anderen Büchern genervt und da sein Protagonist Lincoln Rhyme ständig betont, dass ihn Politik überhaupt nicht interessiert passt das alles nicht so recht zusammen. Aber trotzdem war der fall dann am Ende wieder einmal spannend, überraschend und wurde wie gewohnt gelöst :-)
Mein Fazit:
Der Komponist beginnt ein bisschen lahm, steigert sich dann aber mit diversen Wendungen wieder einmal zu alter Stärke. Allerdings bin ich mit nicht wirklich sicher, ob es mich weiterhin reizt, Rhyme bei der Lösung seiner Fälle zuzusehen - mir fehlt ein bisschen was Neues, Anderes, Überraschendes….