Rezension

Gereon Raths Dritter Fall

Goldstein - Volker Kutscher

Goldstein
von Volker Kutscher

Bewertet mit 5 Sternen

Gereon Raths Dritter Fall

Berlin 1931, Die Wirtschaftskrise verschärft sich, die Auseinandersetzungen zwischen SA und Rotfront werden gewaltätig unter den Ringvereinen tobt ein Machtkampf, und Gereon Rath bekommt den Auftrag, den US-Gangster "Abe" Goldstein zu beschatten. Wie präzise und komplex ist dieser atemberaubende Plot denn.......Zwei jugendliche Einbrecher werden im KaDeWe erwischt, verpfiffen! Einer von ihnen stürtzt in den Tod. Ihr Hehler wird brutal gefoltert und ermordet. Der rote Hugo, hohes Tier in der Unterwelt, verschwindet. Ein mutmaßlicher Killer aus New York zieht ins Hotel Excelsior und muss beschattet werden. Bei einer Arbeitslosendemonstration mitten in einer Kommunistengegend wird ein Oberwachtmeister erschossen, ein SA-Rottenführer des nachts unter mysteriösen Umständen erstochen. Ganz schön was los im preussischen Berlin Anfang der 30er Jahre. Und mitten drin der sture, graue Kommissar Gereon Rath. Spannend, aufregend, absolut lesenswert.
Volker Kutscher gelingt es meisterhaft, im Panorama einer zerrissenen Stadt auf dem Weg in den Faschismus Figuren zu zeichnen, die erstaunlich gegenwärtig anmuten und den Leser berühren. Kutschers Projekt, den Untergang der Weimarer Republik im Medium des Kriminalromans darzustellen ist ganz und gar schlüssig. Gleichzeitig entwickelt er eine atemberaubende Handlung, die von einem Höhepunkt zum nächsten drängt - Spannung pur!