Rezension

Gereon Raths fünfter Fall

Märzgefallene - Volker Kutscher

Märzgefallene
von Volker Kutscher

Ein Obdachloser wird erstochen und erst nach einigen Tagen aufgefunden. Niemand hat etwas gesehen, und der Ermittler Gereon Rath hat es schwer, ein Motiv zu finden, geschweige denn einen Täter. Und da gibt es schließlich noch andere Fälle: Der Brand des Reichstags muss aufgeklärt werden, und die Polizei wird von den Machthabern eingespannt auf der Suche nach einer Verschwörung der Kommunisten. Die Arbeit der Mordkommission wird immer schwieriger. So dauert es lange, bis Rath erste Hinweise erhält, dass der Mord mit dem ersten Weltkrieg zu tun haben könnte: Ein deutsches Armeekommando, das auf dem Rückzug aus Frankreich verbrannte Erde hinterlassen soll und dabei einen Goldschatz versteckt...

Wie immer bei Volker Kutscher haben wir einen Kriminalfall, der schlüssig konstruiert ist; es gibt interessante Protagonisten, die Kennern der Serie schon bekannt sind; und vor allem gibt es Lokalkolorit und einen historisch gut recherchierten Hintergrund. Der Leser erlebt Berlin 1933 und den Aufstieg der Nationalsozialisten mit; der immer stärker werdende Antisemitismus treibt verdiente Männer aus ihrem Amt. Gereon hält das Ganze für einen Spuk, der wohl bald vorbeigehen werden; Charly ist da weitsichtiger. Auch die beiden müssen immer wieder entscheiden, ob sie nach ihrem Gewissen oder opportun handeln wollen. Weitere Folgen dieser Serie erwarte ich mit Spannung.

1. Band "Der nasse Fisch", 2. Band "Der stumme Tod", 3. Band "Goldstein", 4. Band "Die Akte Vaterland"