Rezension

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Die Lilien-Reihe 1: Die Stunde der Lilie - Sandra Regnier

Die Lilien-Reihe 1: Die Stunde der Lilie
von Sandra Regnier

~Zum Inhalt:
Bei einem Ausritt gelangt die Schülerin Julia auf wundersame Weise in das Frankreich des Sonnenkönigs zur Zeit des Aufbaus von Versailles. Der König höchstpersönlich liest sie auf und gibt sie in die Obhut Etienne de Montsauvans. Nach einiger Zeit beherrscht sie nicht nur die Etikette und höfische Kunstfertigkeiten, sondern auch Französisch und die Gewandtheit, ein Mieder zu tragen.

Mein Eindruck:
Natürlich ist - neben dem Zeitsprung - auch einiges andere eher unwahrscheinlich. Eine Fünfzehnjährige mit einer Fünf in Französisch, die innerhalb weniger Wochen so gut spricht, dass sie ihren Lehrer abkanzeln kann. Die sich als relativ furchtsame Reiterin so an den Damensattel gewöhnt, dass sie Jagden reitet, die so perfekt und liebreizend tanzt, dass sich der Thronfolger in sie verliebt. Da fragt man sich schon, warum das nicht in der jetzigen Welt besser mit Schule und Jungs geklappt hat. Auch wirkt die Hauptperson meistens älter, als sie ist, wenn sie altklug diskutiert und sich gegenüber Erwachsenen und Würdenträgern verhält. Trotzdem kann man sich beim Lesen blendend amüsieren. Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte bietet alles, was Mädchenherzen begehren: Liebe, Gefahr, Klamotten, Tanz, tolle Typen, Intrigen, Zickenkriege, Feiern, Bälle, Königshof, Pferde, Musik und Flirts. Dadurch bleibt die Story immer spannend und das zeitweise Gequengel ist gut zu ertragen. Das Heimweh Julias gefällt, weil es immer wieder deutlich macht, dass sie doch noch ein junges und manchmal unsicheres Mädchen ist, - egal, wie groß die Klappe wirkt.
Schön die Recherchen, die echte Personen und Vorgänge der Vergangenheit mit den Geschehnissen um Julia verwebt, wenn die Autorin sich auch ein gewisses Maß an künstlerischer Freiheit genommen hat.

Fazit:
Sehr spannend, manchmal witzig, natürlich unglaubwürdig, aber einfach nur schön!

4 Sterne