Rezension

Gerne mehr von Natalie Sperling

Von Herzen
von Juliane Käppler

Bewertet mit 4 Sternen

 Ein toter Arzt, der zu Lebzeiten bei seinen Patienten so beliebt war, wie bei den Frauen seines Herzens – für Natalie Sperling, Kommissarin der 8. Mordkommission von Berlin, sieht das nach einem übersichtlichen Fall aus. Sie hält es für eine Frage der Zeit, bis einer der üblichen Verdächtigen einknickt: die im Stolz verletzte Lebensgefährtin oder eine der beiden in die Schranken verwiesenen Geliebten. Dann aber verliert der Tote mehr als sein Leben und andere Männer werden für seine Verfehlungen zur Rechenschaft gezogen. Unterstützung bei ihrer Suche nach Miss O erhält Natalie nicht nur von ihrem schrulligen Teamkollegen und einem Barkeeper mit Womanizer-Potenzial, sondern auch von Inspektor Harvey – einem Plüschhasen, dessen Gesellschaft so sehr Segen wie Fluch ist.

 

Dieser Krimi hält alles bereit, was für mich einen guten Krimi ausmacht.

Ein Fall, der zum miträtseln animiert, Gänsehaut beschert, in die Abgründe der Menschen blicken lässt und ein Ermittlerteam das mir ans Herz wachsen kann.

Juliane Käppler versteht es ihre Protagonisten so in Szene zu setzen, dass ein klares Bild vor Augen entsteht. Die Dialoge sind witzig, aber nicht albern. Die Spannung flacht nicht ab und sämtliche Personen die in der Story vorkommen, sind authentisch. Ok, bis auf den Täter/die Täterin. Aber welcher Täter ist authentisch? Wer mordet kann ja nicht so ganz der Norm entsprechen.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten. Natalie ist eine quirlige, manchmal etwas schusselige Kommissarin mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Ihr Partner ein etwas verschrobener und eingestaubter Typ, der aber gerade anfängt zum Lachen aus dem Keller zu kommen.

Harvey, ist eine Nummer für sich. In Form eines Plüschhasen ist er quasi die innere Stimme Natalie´s und sie schleppt ihn überall mit. Dies ist der einzige Punkt, den ich teilweise überzogen fand. Mit ihm Dialoge zu halten ist eine witzige Macke, aber in manchen Situationen fand ich das Verhalten etwas überzogen, ja geradezu schon zwanghaft. Ich hoffe, dass sich dies im nächsten Fall etwas relativiert.

Der Fall selber war sehr spannend und ich habe einige Zeit gebraucht um einen ersten Verdacht zu hegen. Die Morde wurden sehr bildhaft beschrieben und haben mir schon eine gewisse Übelkeit verursacht.

Alles in allem ein Krimi der mich überzeugt hat und bei dem ich gerne auf eine Fortsetzung hoffe.