Rezension

Gesang des Lebens

Shadow Land -

Shadow Land
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 4 Sternen

Als Erstes möchte ich den Sprachstil hervorheben. Den finde ich schön. In einfachen und unkomplizierten Sätzen wird von einer Welt berichtet, die sich feindlich entwickelte.

Mit der Hauptfigur Kaia und ihrem treuen Begleiter, dem Wolf, namens Storm, erlebt man die Entwicklung einer Gesellschaft im Jahr 2169, die von einem Virus heimgesucht wurde, der weltweit Katastrophen auslöste. Das junge Mädchen lebt stark eingeschränkt in einer freien Stadt irgendwo in Kalifornien in einer Sicherheitszone, die nach außen stark abgeschirmt wurde. Hinter dieser sogenannten Zivilisation lauern tödliche Gefahren. Als sie mit Auftrag als Kämpferin in das gefährliche Gebiet eindringen muss, erfährt sie Unglaubliches, Überraschendes in einer wunderschönen, fantastischen Welt. Sie muss sich mit einer neuen Realität auseinandersetzen und einige, schwierige Entscheidungen treffen.

Ich folgte der 17jährigen Kaia mit immer größer werdender Neugierde in die Wilde Welt! Die Story entwickelte sich recht schnell sehr spannend und mit ziemlich ungewöhnlichen Begebenheiten in exotischer, fremder Umgebung. Es spielt sich alles auf ziemlich kleinen Territorium ab. Nähere Hintergründe und Erläuterungen zu der Entwicklung auf der restlichen Erde gibt es nicht. Da muss bei mir oft die eigene Fantasie herhalten. Es erscheint so, als wäre die Stadt und die angrenzende Wildnis, in der sich die mutierten Ausgegrenzten befinden als einzige Enklave übriggeblieben nach dem schrecklichen Desaster. Vielleicht hätten dem Buch einige Seiten mehr gut getan. Es geschieht alles im rasanten Tempo und viel zu schnell war ich am Ende der Geschichte angelangt.

„Shadow Land" ist ein dystopischer Fantasy-Roman und vom Autor Rainer Wekwerth als abgeschlossener Einzelband angelegt. Es ist eine schöne Geschichte mit vielen Anspielungen auf unsere reale Welt, aufbereitet in einfachen Worten, mit Gleichnissen und phantasiereichen, imponierenden Bildern sowie sehr kreativen Einfällen (z. B. Energieweben! – Das wäre das Ende aller Energieprobleme!). Beeindruckend war für mich auch die Figur des alten Henry im Gegensatz zu den vielen jungen Menschen unter 20 Jahren, sein Dialog mit Kaia über den „Gesang des Lebens" (S. 173) .

So eine Dystopie hatte ich bis jetzt noch nicht gelesen. Insgesamt ist alles gut geschrieben für jugendliche Leser, inklusive der ziemlich dynamischen Liebesgeschichte. Die ist wichtig und gehört unbedingt dazu.

Mir als erwachsene Leserin hat das Buch gut gefallen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und sehr gerne meine Lese- und Kaufempfehlung.

 

Nachsatz:

Ärgerlich finde ich die Diskrepanz der angegebenen Jahreszahl im Klappentext (2069) zum Prolog (2169). Das hätte auffallen müssen!