Rezension

Geschiche Chinas, die niemals vergessen werden darf

Nanking Requiem - Ha Jin

Nanking Requiem
von Ha Jin

Bewertet mit 3 Sternen

Endlich habe ich den Roman "Nanking Requiem" gelesen. Vom Thema her, absolut lesenswert, gar keine Frage. Ich sehe es auch so, dass der Roman ein Mahnmal für die Gräueltaten des Krieges sein sollte. Das, was in Nanking geschehen ist, kann man nicht einmal als Krieg bezeichnen, es war ein Kriegsverbrechen, es war ein Massaker der japanischen Besatzer gegen chinesischer Bevölkerung. [:cry:] Hinrichtungen, sinnloses Töten, Vergewaltigungen waren an der Tagesordnung. Unglaubliches Verbrechen an der Menschheit ist dort geschehen.

Doch ich fand das Buch nicht so geschrieben, wie ich es mir gewünscht hätte. Kalt... [:(]

Vielleicht war es auch die Absicht des Autors, ich weiß es nicht.

"Nanking Requiem" wirkt wie ein Bericht: Distanziert und emotionslos. Ich habe ein Buch erwartet, dass mich berührt, und obwohl ich die Grauen des Massakers furchtbar fand, hat mich der Roman emotional nicht wirklich angesprochen. Der Schreibstil ist absolut sachlich und meiner Meinung nach, unpassend für so einen Roman. Die Charaktere eindimensional, wie z.B. Minnie Vautrin. Ich konnte als Leser keine Sympathien entwickeln, auch wenn mir das Ausmaß dessen, was da geschehen ist, völlig bewusst war und ich dies unglaublich schlimm fand.

Denn der Autor beschönigt gar nichts. Man muss darauf als Leser vorbereitet sein. Er schreibt sehr offen über die Grauen des Krieges. Dennoch glaube ich, man hätte mehr daraus machen können. Und die Thematik hätte es auch verdient.