Rezension

Geschichte eines Buches

Alles, was wir sind - Lara Prescott

Alles, was wir sind
von Lara Prescott

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die junge amerikanische Schriftstellerin Lara Prescott vermittelt aufgrund ihrer intensiven Recherche über den Background des Romans Dr. Shiwago und den Beteiligten, ein Bild über die fünfziger Jahre in der Sowjetunion.

Es ist natürlich schon ein westlicher Blick. Autoren wie Wassili Grossman oder Warlam Schalamow schaffen wohl ein realistisches Bild dieser Zeit und den Bedingungen des Gulag.

Dennoch ist Alles, was wir sind ein spannendes Buch, geschickt konstruiert und mit guten Figuren, vor allen Olga, die eine Freundin von Boris Pasternak war und wechselnd die Rollen als Muse, Sendbotin und Mutter einnimmt.

1958 erhält Boris Pasternak den Literaturnobelpreis, doch er darf ihn nicht annehmen.

Das überwiegend nicht aus Sicht Boris Pasternak, der Autor des Doktor Shiwago, erzählt wird, ist die richtige Entscheidung. Am besten gefallen mir die Abschnitte, die von Olga geschildert werden. Aber auch die Idee mit den Stenotypistinnen ist gut.

Gut, dass dieser Roman die Entstehungs- und Publikationsgeschichte des berühmten Buches, das ja auch bekannt verfilmt wurde, einmal so umfassend darstellt.