Rezension

Geschichte erhält bereits früh den besonderen Touch

Königreich der Schatten: Die wahre Königin - Sophie Jordan

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
von Sophie Jordan

Bewertet mit 4 Sternen

Ich kannte Sophie Joran bisher nur von ihrer dreiteiligen New-Adult-Reihe, daher war die Fantasy-Jordan für mich nun ein neues Erlebnis. Der Einstieg in die Geschichte funktioniert gut. Es ist zwar schwer direkt in so eine komplexe Welt einzusteigen. Aber dadurch, dass Informationen häppchenweise geliefert werden, entsteht bald ein Bild, das hilft vor den Augen ein hilfreiches Konstrukt zu bauen.

Der Einstieg in die Geschichte verläuft aber auch so gut, weil man eine sehr faszinierende weibliche Protagonistin an die Seite gestellt bekommt. Im Zusammenhang mit ihr gibt es recht früh in der Geschichte einen gewaltigen Überraschungseffekt, der dem gesamten Handlungsverlauf das Besondere gibt. Aber es macht eben auch die Protagonistin einmalig. Insgesamt ist sie einfach die Heldin, die so eine Geschichte braucht. Aber wir erleben das Geschehen nicht nur aus ihrer Sicht, sondern auch aus der von Fowler, dem männlichen Protagonisten. Er ist im Gegensatz zu Luna am Anfang schwer zu packen und er wird erst nach und nach in der Geschichte zu einer Figur, die man begreift und nachempfindet.

Zwischen den beiden wird eine Liebesgeschichte erzählt, die zwar etwas überhastet gestaltet ist, aber in ihrer Intensität und der Bildhaftigkeit der Sprache (die dann doch sehr an die New-Adult-Reihe erinnert) zu überzeugen weiß.

Die Handlung wird konsequent konstruiert. Ruhigere Passagen, die den Gedanken und den Gefühlen der Protagonisten Raum geben, werden immer wieder abgelöst durch höhepunktreiche Kapitel, in denen Spannung groß geschrieben wird. Manches Mal wirken diese ruhigen Kapitel etwas langatmig, weil nun mal in erster Linie keine Liebesgeschichte erzählt werden soll und man eher nach der Action dürstet, aber dieses Schema ist dennoch sicherlich überwiegend geschickt gewählt.

Gegen Ende des ersten Teils wird die Spannung schließlich gnadenlos angezogen. Hier ist nun keine Verschnaufspause mehr möglich. Dementsprechend endet der erste Band auch mit einem richtig fiesen Cliffhanger, der aber sehr, sehr viel Potenzial für einen gelungenen zweiten Teil bietet.

Fazit: Sophie Jordan gefällt mir auch im Fantasy-Bereich sehr gut. Ihr mir bekannter Stil ist natürlich eindeutig in der erzählten Liebesgeschichte zu finden, die vielleicht etwas überhastet, dafür aber intensiv erzählt ist. Die Protagonistin sticht als tolle Figur hervor, aber auch ihr Gegenpart gewinnt mehr und mehr an Profil. Neben vielen ruhigen Passagen, die an manchen Stellen zu gefühlsdusselig und langatmig sind, wird aber auch sehr viel Spannung und Action geboten. Der zweite Teil ist aber definitiv von Nöten um der Welt hinter diesem Zweiteiler ein komplettes Bild zu geben!