Rezension

Geschichte gut, Umsetzung schlechter

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden - Emily Barr

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
von Emily Barr

Bewertet mit 2 Sternen

In Cornwall, England, lebt die 17-jährige Flora. Sie ist kein gewöhnlicher Teenager. Denn sie vergisst alles immer gleich wieder. Sie leidet seit sie zehn Jahre alt ist unter einer Amnesie. Doch dann kommt dieser eine Tag in ihrem Leben, an dem sie einen Jungen küsst. Und plötzlich kann sie sich an dieses Ereignis – zu jeder Zeit – erinnern.

Die Thematik dieses Jugendbuches ist interessant und war mir bis dahin auch unbekannt. Es muss schrecklich sein immer wieder alles zu vergessen. Floras Verhalten erinnert an einen Alzheimer- oder Demenzpatienten. Bei diesen Krankheiten rechnet man ja eher mit älteren Menschen. Umso schlimmer, dass es sich hierbei um ein Kind beziehungsweise nun um eine junges Mädchen handelt. Um nicht alles zu vergessen schreibt sich Flora vieles in ein Notizbuch. Sehr wichtige Dinge schreibt sie sich auf die Arme und Hände. Häufig vergisst sie auch Dinge, die sie gerade macht. Beispielsweise trinkt sie ein Bier. Im nächsten Moment wundert sie sich was in dem Glas ist und ob es ihr schmeckt. Bis sie beim Trinken merkt, dass ihr Mund schon danach schmeckt. Zum Glück, vergisst Flora nur Erinnerungen und nicht wie sie alltägliche Dinge tun muss, wie es bei Alzheimer oder Demenz der Fall wäre. Nicht nur für Flora ist dies ein hartes Schicksal, sondern auch für ihre Eltern. Sie erzählen ihr etwas und kurze Zeit später fragt Flora wieder. Dies wurde in diesem Roman sehr deutlich. Immer wieder wiederholte Flora ihre Gedanken oder was sie getan hat, was auf die Dauer beim Lesen sehr ermüdend war. Mit den Charakteren dieses Romans konnte ich mich nicht so richtig anfreunden. Irgendwie blieben sie mir fremd. Auch an Flora kam nicht so richtig ran. 

Der Schreibstil ist sehr einfach und schlicht. Die Geschichte wird aus Floras Sicht erzählt, so erlebt der Leser, wie sie sich immer wieder die gleichen Dinge vorsagt. Dadurch kommt es zu sehr vielen Wiederholungen während dem Lesen. Einerseits ist dies gut, da es verdeutlicht, wie schnell und was Flora alles vergisst, andererseits nervte es irgendwann auch. Was mir sehr gut an diesem Buch gefallen hat war das Ende, hier wurde es chaotisch und man wusste selbst nicht mehr was wahr ist. Gegen Ende wurde auch die Handlung etwas üppiger und schneller. Anfangs dümpelte alles eher vor sich hin. Dennoch konnte mich dieser Roman nicht überzeugen und ich vergebe nur zwei von fünf Sternen. Ich frage mich auch, ob dieses Buch so geeignet für Jugendliche ist. Zumindest nicht für eher lesefaule Jugendliche, diese könnten von diesem doch etwas wirren Buch abgeschreckt werden.