Rezension

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Geschichte Irlands sehr gut aufbereitet und verpackt

Die Herren der Grünen Insel - Kiera Brennan

Die Herren der Grünen Insel
von Kiera Brennan

Bewertet mit 4 Sternen

Irland im 12. Jahrhundert. Die Herrscher der kleinen Königreiche kämpfen untereinander, aber auch der Feind von außen will bekämpft werden. Irgendwo sind da natürlich zu wenige Ressourcen über.

 

Der Roman bringt die Geschichte Irlands um diese Zeit dem Leser anschaulich, kämpferisch und mordend nahe. Dazwischen eine verzwickte Liebesgeschichte ohne Herzchen und rosaroter Brille.

 

Anfangs hatte ich meine Probleme mit den vielen schwierigen Namen, doch nach und nach fielen sie mir leichter, auch fand ich den Wechsel der einzelnen Kapitel aus jeweiliger Sicht eines anderen Hauptprotagonisten nicht mehr störend.

 

Einer dieser Hauptpersonen ist der Krieger Ascall von Toora. Er wirbt um Caitlin O'Bjólan aus einer verfeindeten Familie. Als er abgewiesen wird, entführt er die junge Frau gewaltsam. Auf Druck seines Königs heiratet er zwar Caitlin, aber die erbitterte Feindschaft zwischen den Familien bleibt bestehen bzw. die Fronten verhärten sich. Dazu kommt, dass Riacán O'Bjólan fest entschlossen ist, seine Schwester Caitlín zurück zu holen.

 

Immer wenn es Krieg gibt, ist auch ein Waffenhändler mit dabei. So auch hier. Pól ist durchtrieben und schmiedet immer wieder Intrigen zu seinem Vorteil.

 

Zu den Hauptfiguren würde ich noch Aoife, die Tochter des irischen Königs Diarmait, zählen. Während eines Aufenthalts am Hofe Eleonores von Aquitanien bekommt das eher schüchterne Mädchen einen Geschmack davon, wie sich Macht anfühlt und wie sie selbst mächtig werden kann. Durch diese höfische Schule gegangen, macht ihre Figur eine erstaunliche Entwicklung durch.

 

Grundsätzlich ist für mich die Geschichte Irlands sehr gut aufgearbeitet und von der Autorin dargeboten worden. Die Liebesgeschichte lockert die doch sehr kriegerischen Handlungen immer wieder mal auf, ohne kitschig werden zu können. Auch wenn der Gesamteindruck des Romans bei mir eher auf der getrübten Seite zu finden ist. Allerdings hat mir die Autorin das Land so bildhaft nahebringen können, dass ich regelrecht Lust habe, mir selbst einzelne Orte anzusehen.