Rezension

Geschichtsunterricht auf spannende Art und Weise

Der Turm der Welt - Benjamin Monferat

Der Turm der Welt
von Benjamin Monferat

Bewertet mit 5 Sternen

Diese Geschichte spielt 1889 in Paris. Die Pariser Weltausstellung geht zu Ende und soll mit einem riesigen Abschlussfeuerwerk gekrönt werden. Millionen von Menschen sind in Paris, um sich dieses Schauspiel nicht entgehen zu lassen. Die Welt befindet sich jedoch zu diesem Zeitpunkt in einer angespannten Lage. Verbündete werden gesucht und das Misstrauen in groß. So wundert es auch nicht, dass zwei Ermittler des französischen Geheimdienstes tot aufgefunden wurden. Und es bleiben nur 59 Stunden und 51 Minuten um durch eine Zündung das Unheil abzuwenden.

Schon zu Beginn überrascht uns Benjamin Monferat, sein Pseudonym des Autors Stephan M. Rother, mit einem Doppelmord. Zwei Ermittler werden tot an den Zeigern einer großen Uhr aufgefunden. Ebenso spannend geht es weiter mit interessanten Charakteren, welche nicht nur den schillernden Adel sondern auch einfache Leute wie einen Fotograf, eine Hotelbesitzerin oder eine geheimnissvolle Kurtisane beschreiben.

Es fällt mir gar nicht leicht den Inhalt dieses Buches in kurzen Sätzen wieder zu geben. Durch die vielen kleinen und großen Protagonisten in diesem historischen Werk gibt es unzählige Handlungsstränge. Jeder hat seine eigene Geschichte und verfolgt ein anderes Ziel bzw. Interesse. Vorsicht ist geboten in dieser Zeit des Friedens, ein falsches Wort oder eine falsche Handlung kann diesen kann schnell beenden.

„Der Turm der Welt“ ist nun schon mein zweites Buch von Benjamin Monferat. Es handelt sich hier ebenfalls um einen historischen Roman. Auch hier hat der Autor excellent recherchiert, Fakten und Fiktionen gekonnt miteinander verknüpft. Man könnte auch sagen, Geschichtsunterricht auf spannende Art und Weise. Monferat schreibt flüssig und lebendig, er hat so seinen ganz eigenen Schreibstil. Allerdings liest sich das Buch nicht mal so eben nebenher. Bei den vielen Namen und Schauplätzen musste ich mich schon sehr konzentrieren und auch mal wieder zurück blättern, um etwas nachzuschlagen. Dennoch macht das Zusammenspiel von historischem, Liebe und Intrigen, Freund und Feind dieses Buch zu etwas besonderem.

Fazit

Die 700 Seiten lohnen sich definitiv zu lesen. Ich habe einen wunderschönen Einblick in das Paris des 19. Jahrhundert erhalten und konnte es in diesen Lesestunden miterleben. Nebenbei habe ich meine Allgemeinbildung aufgefrischt und das auf eine sehr angenehme Art und Weise. Ich möchte auch noch erwähnen, dass der Autor dieses Buch den Opfern der Anschläge in Paris vom 13. November 2015 gewidmet hat.