Rezension

Geschickt konstruiert, Ende lässt mich ratlos zurück

Manchmal lüge ich - Alice Feeney

Manchmal lüge ich
von Alice Feeney

Bewertet mit 4 Sternen

Schwesternliebe

Psychothriller Manchmal lüge ich von Alice Feeney erschienen am 15.12.2017 im rowohlt Verlag, geb. Ausgabe 384 Seiten

Amber liegt nach einem Unfall im Koma. Doch wie ist es dazu gekommen?

Der Schreibstil ist beeindruckend bildhaft, Ambers Schwebezustand zwischen wachen und schlafen wird hervorragend beschrieben. Alles Gesprochene bekommt sie mit, was die Anderen aber nicht wissen. Das Buch ist in drei Kapitelkategorien unterteilt: „Jetzt“ beschreibt den Zustand im Koma, „Vorher“ beginnt eine Woche vor dem Unfall und „Früher“ gibt Einblick in Ambers Kindheit.

Amber hat einige Ticks und Geheimnisse, ist am liebsten unsichtbar und fühlte sich schon in ihrer Kindheit ungeliebt. Ihre Ehe mit Paul ist schnell zum Erliegen gekommen, von daher zweifelt sie an ihm. Paul erweckt nicht den Eindruck eines Helden. Eine weitere große Rolle spielt ihre Schwester Claire, zu der sie ein sehr intensives Verhältnis hat.

Sehr kurze und stets wechselnde Kapitel erreichen einen hohen Spannungsbogen. Die Dreiecksgeschichte zwischen Amber, Claire und Paul lässt Vermutungen aufkommen, doch am Ende kommt es durch geschickt eingefädelte Wendungen ganz anders.

Fazit: Ein sehr gut konstruierter Psychothriller mit einigen unvorhersehbaren Twists und einer sehr labilen Protagonistin. Das Ende hat mich leider etwas ratlos zurückgelassen, von daher vergebe ich nur vier Sterne.