Rezension

Geschmackssache

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt - Akram El-Bahay

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
von Akram El-Bahay

Bewertet mit 3 Sternen

Um seine Vergangenheit als Dieb hinter sich zu lassen, tritt Sam der Palastwache bei. Eingeteilt wird er für Paramythia, die riesige Bibliothek unter der Stadt. Anfangs hält er den Job für öde .. Doch dann wird er angegriffen und entdeckt eine Welt, die er sich nicht hätte besser erträumen können.

Der Einstieg war für mich sehr schwer. Zum Einen wird Sam anfangs als Person nicht wirklich greifbar und der Schreibstil hat auf mich sehr konstruiert und gestelzt gewirkt, was durch viele Beschreibungen der Umgebung verstärkt wird.
So nach dem ersten Drittel wurde es meines Erachtens besser. Die Story nimmt an Fahrt auf, legt dabei aber ein gut gewähltes Tempo vor und die zweite Protagonistin wird vorgestellt: Kani.
Anfangs war sie ein starker Charakter, aber je länger die Geschichte voran schritt, desto nerviger wurde sie für mich. Ich hatte so das Gefühl, dass sie sich immer wieder in Gefahr brachte und Sam sie retten musste.
Mit Sam wurde ich warm, auch wenn er für mich teilweise ein wenig naiv gewirkt hat für sein Alter. Außerdem hat er sich in seinen Charaktereigenschaften manchmal selbst "widersprochen", weil er  am Anfang des Buches zB die ganze Zeit getrauert hat und als eine weitere Person stirbt man von dieser Trauer nichts mehr mitbekommt.
Im Gegensatz dazu stehen natürlich die Antagonisten Sabah und Assasil, die mir beide unfassbar gut gefallen haben. Deren Geschichten, vor Allem Sabahs, waren an sich schon einzigartig und von ihnen hätte ich gerne mehr gelesen.
So ein bisschen durchkämpfen musste ich mich schon, so ein richtiger Lesefluss ist leider nie entstanden.

Das Ende konnte mich auch nicht vollständig überzeugen, da es hier sehr konstruiert gewirkt hat, das heißt, dass praktisch der Bösewicht gekommen ist und alles nochmal schön erklärt hat, damit man auch die restlichen Fragen geklärt hatte.

Insgesamt war das Buch okay, konnte mich aber nicht komplett überzeugen. Den zweiten Band werde ich nicht lesen, da mir das Ende des ersten Bandes an sich sehr gut gefällt. Das Buch ist wohl Geschmackssache.