Rezension

Geschmackssache...

Vom Ende der Einsamkeit
von Benedict Wells

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch "Vom Ende der Einsamkeit" von Benedict Wells habe ich geschenkt bekommen, selbst hätte ich es mir vermutlich nie ausgesucht. Daher hat es auch eine Weile gedauert, bis ich die Muße hatte es zu lesen. So richtig überzeugt hat es mich nicht, ich finde auch den Hype darum etwas übertrieben. Schlecht ist es aber auf gar keinen Fall. Geschmackssache eben.

Es geht um die drei Geschwister Jules, Marty und Liz, die eine tolle Kindheit haben, bis ihre Eltern bei einem Unfall sterben und sie ins Internat kommen. Dort driften ihre Wege auseinander und jeder kämpft für sich allein und mit seinen eigenen Problemen des Erwachsenwerdens. Die Geschichte geht aber viel weiter, bis alle drei die erste Lebenshälfte überschritten haben. Die Geschichte wird von Jules erzählt der im Krankenhaus liegt und erst nach und nach erfährt man warum und wie es weitergeht, mit welchen Dämonen jeder für sich zu kämpfen hat und wie das Leben eben so sein kann mit all seinen Höhen und (hier vielmehr) Tiefen.

Der Schreibstil gefiel mir gut und auch der Ausbau der Charaktere. Allerdings bin ich mir nicht sicher, was ich von der Story halten soll. Irgendwo finde ich sie gut, weil sie realitätsnah ist und nicht zu diesen "alle sind reich und haben ein perfektes Happy-End-Leben" Büchern zählt. Andererseits... Nunja, wir haben alle unsere Päckchen zu tragen, das ist ganz normal und die der drei Geschwister, auch die des Hauptprotagonisten Jules zu kennen, haben mein Leben weder bereichert noch mich irgendwie zum Nachdenken angeregt. Irgendwie haben sie es nie geschafft sich ihren Ängsten zu stellen und zerren sie so mit sich durch ihr gesamtes Leben. Das ist anstrengend, aber vermutlich ergeht es sehr vielen Menschen so.

Fazit: ein ehrliches Buch, gut geschrieben, aber von der Story her einfach nicht das womit ich mir meine Zeit vertreiben möchte.