Rezension

Geschmeidig erzählt

Was uns erinnern lässt - Kati Naumann

Was uns erinnern lässt
von Kati Naumann

Bewertet mit 4 Sternen

Kati Naumanns Roman „Was uns erinnern lässt“ erzählt exemplarisch von einer Familie in der DDR, die zu denen gehörten, die zwangsenteignet und umgesiedelt wurde und so ihren Besitz und Heimat verloren. Erzählt wird sorgfältig in zwei Handlungsebenen: in der Gegenwart, in der die alleinerziehende Anwaltsgehilfin Milla die Überreste eines Hotels im Thüringer Wald findet und mit den Nachkommen der ehemaligen Besitzer bekannt wird. Gemeinsam versuchen sie, einen Weg zu finden, die Besitzrechte zurückzubekommen und damit auch der Vergangenheit auf der Spur zu kommen. Hier gefällt mir gut, wie herausgearbeitet wird, das viele über die Vergangenheit nicht sprechen wollen und viele noch immer darunter leiden, was damals passiert ist.

Zwischen den Gegenwartspassagen beginnt nach dem Krieg die Geschichte der Familie Dressler, denen das Hotel Waldeshöh gehörte. Von der Gründung der DDR bis zur Wende erfährt man viel von dieser Familie, die so geschildert werden, das man die Figuren als Menschen wirklich kennenlernt.

Kati Naumanns Stil ist geschmeidig und angenehm zu lesen. Das Lesen vergeht wie im Flug und das Buch ist wirklich lesenswert.