Rezension

Geschwisterliebe über Kontinente

Die Landkarte der Liebe
von Lucy Clarke

“Die Landkarte der Liebe” berührte mich sehr und dennoch würde ich es nicht als das Topbuch bezeichnen.

Eine Leserunde bei Lovelybooks und dann mit so einem interessanten Buch, da musste ich einfach mitmachen.

Lucy Clarks Buch “Die Landkarte der Liebe” erschien am 9.Oktober 2012 im Piper-Verlag.
352 exotische und emotionale Seiten, mir welche mich sehr berührt haben, liegen hinter.
Ich danke Lovelybooks und dem Piper-Verlag für dieses interessante “Reisetagebuch”.

Katie musste in den letzten Monaten viel durchleben.
Erst der Tod ihrer geliebten Mutter, dann das überstürzte Abreisen ihrer Schwester Mia und zu guter Letzt der Heiratsantrag ihres Freundes Ed.
Dass Mia einfach auf eine Reise mit ihrem besten Freund Finn gegangen ist, belastet Katie sehr, obwohl sie das Mia nie offen zeigen würde.
Als die Nachricht von Mias Tod Katie erreicht, bricht ihre Seele erneut zusammen.
Mia soll sich in Bali von einer Klippe gestürzt haben … Selbstmord.
Katie kann es nicht wahr haben und bereist jeden einzelnen Ort, an dem auch Mia war.
Immer dabei, das meerblaue Reisetagebuch von ihrer Schwester …
Allein schon das Buchcover ist das Lesen dieses Buches wert. Meerblauer Einband, mit einer Orchideenrispe verziert und dem zerknickten Bild eines lächelnden Mädchens, all das sticht sofort ins Auge.
Und jedes einzelne Element hat eine große Beutung in der Erzählung.

Der Anfang des Buches ist sehr bedrückend und leitet die Reise der beiden Schwestern ein.
Lucy Clark erzählt die Geschichte jeweils aus der Sicht von Mia oder Katie, zwischen durch hat sogar Finn einen eigenen Part, welche der Geschichte einen breiteren Blickwinkel auf die Gedankenwelten der Protagonisten aufzeigt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr nachdenklich und informativ, leider fehlte mir in der Mitte des Buches einwenig der rote Faden der Geschichte. Die Erzählungen plätschern nur noch dahin und ich hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten.

Katie ist zuerst eine sehr gefasste Protagonistin, doch die Reise zu den Punkten im Reisetagebuch ihrer Schwester lässt sie offener werden, aber auch verletzlicher. Sie war eine sehr angenehme Figur und zeitweise überlegt in ihren Handlungen. Die Entscheidung dem Tagebuch ihrer Schwester zu folgen, konnte ich nachvollziehen, ich hatte das Gefühl, das sie von ihrem derzeitigen Leben regelrecht erstickt wird. So wird die Reise auch eine Art der Selbstfindung für sie.
Mia war zeitweise einwenig naiv und blind, nicht nur das sie die Gefühle ihres besten Freunden nicht sieht, auch die sogenannte Beziehung zu dem Surferboy Noah wurde einwenig lästig, er war nie richtig greifbar. Erst als sie ihm nach Bali nachreist, erfährt man mehr über seine Beweggründe.
Auch das ständige Party machen, trinken und Drogen nehmen, machte es mir zeitweise schwer, der Geschichte zu folgen, da es einer Wiederholung unterlag und die Abhandlung dadurch auch einwenig hinkte.
Finn, in seinen einzelnen gedanklichen Szenen und Rückblicken, war sehr angenehm und beschützend, vor allem gegenüber Mia, welche es zeitweise nicht zu würdigen weiß. Was sehr schade ist, denn ich glaube, dass Finn ein sehr mitfühlender Mann ist und Mia alles Erfüllen würde.

Die Reise der Schwestern macht das Lesen wieder bunter durch die Ereignisse ihrer Reise. Jeder einzelne Ort in der Welt hat seinen eigenen Flair und so genoss ich es sehr am Strand von Australien zu sitzen oder die Surfer bei ihrem Ritt, auf den Wellen, verfolgen zu können.
Die schweren Schicksalsschläge von Katie gingen mir zeitweise sehr nahe, besonders der Schluss des Buches berührte mich.

Lucy Clark scheint es zu verstehen emotionale Situationen wieder zu geben und ihre Leser zu fesseln.
Ich hoffe, dass sie bei ihrem neuen Projekt noch “das gewisse Etwas” reinlegen wird und die Geschichte zwischendurch nicht verliert.
Die Rivalität der beiden Schwestern war in jedem Kapitel präsent und manchmal voller Hass, was ab und an zu Missverständnissen führt und die Protagonisten noch mehr auseinander treibt.
Jede hat ihr Geheimnis und ich war froh, dass jedes Puzzleteil sich zum Schluss zusammensetzten lässt.

“Die Landkarte der Liebe” berührte mich sehr und dennoch würde ich es nicht als das Topbuch bezeichnen.

Ob die Beiden, wenn auch nur gedanklich, zusammenrücken und ob Mia wirklich Selbstmord begann, das alles könnt ihr in Lucy Clarks Roman “Die Landkarte der Liebe” herausfinden.

Rezension auf dem Blog: http://dieseitenfluesterer-unserbuchblog.blogspot.de/2012/11/die-landkar...