Rezension

Gesellschaftskritik (1879)

Nora (Ein Puppenheim) - Henrik Ibsen

Nora (Ein Puppenheim)
von Henrik Ibsen

„Nora (Ein Puppenheim)“ von Henrik Ibsen

Dieses Drama handelt von Nora, die erst von ihrem Vater und nun von ihrem Mann nur als ein kostbarer Besitz betrachtet wird, am Ende jedoch aus ihrer Eingeschlossenheit ausbrechen kann und ihre Familie verlässt, um Selbstbestimmung zu erlangen.

Heute würden wir sowas natürlich nicht mehr als skandalös oder ungehörig betrachten aber als das Buch 1879 erschien, war das noch nicht so.

Ibsen, der mit seinen Werken oft die Gesellschaft kritisierte und auch überkommene Rollenbilder anprangerte, kritisiert hier die Rolle der Frau, der man kein Eigenleben zugesteht.

Sowohl die auftretenden Figuren, als auch die Geschichte an sich haben mir gut gefallen. Es war gerade bei Nora spannend zu beobachten, wie sie gegenüber ihrem Mann die Rolle eines kleinen Mädchens, das gefallen will, einnimmt und andererseits gegenüber einer Freundin ganz anders, nämlich wie eine ernst zunehmende Erwachsene, auftritt.

Das Drama hat mir auch gefallen, weil man gut sehen konnte, wie die Gesellschaft damals gedacht hat.