Rezension

Gesellschaftskritischer Krimi

Kühn hat Ärger
von Jan Weiler

Bewertet mit 5 Sternen

„Kühn hat Ärger“ ist nach „Kühn hat zu tun“ der zweite Roman von Jan Weiler mit Kommissar Martin Kühn als Protagonisten.

Nach seinem Burnout hat Kommissar Martin Kühn gerade erst wieder seinen Dienst begonnen und prompt treten die ersten Probleme auf. Sein Freund und Kollege wird beruflich zum Rivalen und  privat kriselt es in seiner Ehe und auch sein Arzt hat keine guten Nachrichten für ihn.  In seinem Fall geht es um einen 17-jährigen Jungen - Amir - mit Migrationshintergrund, der auf grausamste Weise ermordet wurde.  Er stammte aus einfachen Verhältnissen und war in Julia van Hauten verliebt. Julias Familie ist wohlhabend und engagiert sich für junge Leute aus schwierigen Verhältnissen und hatte auch Amir freundlich aufgenommen.

Mit Martin Kühn hat der Autor  einen sympathischen Charakter erschaffen, der keineswegs perfekt ist aber dennoch einen äußerst kompetenten  Polizisten abgibt. Sein privates Umfeld wird detailliert und glaubwürdig geschildert, so dass man einen guten Eindruck von ihm und seinem Leben bekommt. Neben Kühn erfährt man auch einiges über die anderen Charaktere. Um zu seiner Frau Susanne  Zugang zu finden, habe ich einige Seiten benötigt, sie ist klug und weiß, was sie will. Zusammen haben die beiden die Kinder Niko und Alina.

Die Handlung findet in München statt und die sozialen Differenzen zwischen den Wohnvierteln werden gut hervorgehoben, es sind alle Gesellschaftsschichten vertreten.

Der Schreibstil von Jan Weiler ist wie gewohnt humorvoll, witzig, spannend und lässt sich leicht lesen und das obwohl das Buch auch einiges an ernsten Themen behandelt.

Ein toller Krimi, der durchdacht und nachvollziehbar ist. Das Privatleben von Martin Kühn wird dabei perfekt in die Handlung integriert. Das Buch schließt nicht mit einem „Happy End“ in allen Bereichen. Der Fall wird gelöst, aber im Privaten ist noch einiges offen, so dass es gute Gründe für einen weiteren Band mit Martin Kühn gibt.

Von mir gibt es für die kurzweilige, spannende und auch sozialkritische Unterhaltung eine klare Leseempfehlung.