Rezension

Gesellschaftskritischer Roman

Das perfekte Gift
von Sergej Lebedew

Bewertet mit 4 Sternen

Sergej Lebedew begibt sich mit seinem neuem Roman "Das perfekte Gift" über die Grenzen der Literatur heraus. In seinem Buch erzählt er eine Geschichte, spielend in der sowjetischen Zeit, in dem er das russische Geheimsystem, Kriegswaffen, Agenten und Hinterhalt zu einem Literaturbild zusammenfügt. So begleitet man verschiedene Figuren auf dem Weg durch diese Zeit. Ziel der Protagonisten dieses Romans ist es, einen Chemiker zu finden, der die Lösung für aller Probleme sein soll.

So wusste ich auch von Anfang an nicht so richtig, was mich bei diesem Roman erwarten wird. Dennoch hatte ich in irgendeiner Weise hoffnungsvolle Erwartungen, da mich die russische Literatur in letzter Zeit in keiner Weise enttäuscht hat ... und ja, ich wurde auf jeden Fall nicht enttäuscht. Auch wenn meine Erwartungen - besonders an einen guten Thriller - nicht komplett erfüllt worden sind, präsentiert uns der Autor einen sehr gesellschaftskritischen sowie interessanten Roman, der an manchen Stellen unter die Haut gehen kann.

Spannungstechnisch habe ich ein bisschen mehr erwartet. Dies wurde jedoch durch eine sehr interessante Ermittlungsarbeit ausgeglichen. Die Charaktere werden recht blass gezeichnet, was jedoch meines Erachtens nach, keinen großen Einfluss auf das Gesamtpaket hatte. Viel mehr sticht in diesem Buch die Darstellung der verschiedenen Arbeitsgebiete und der Zeit sowie die damit verbundene Kritik der damaligen Zeit ins Auge. Mir gefielen die Einblicke in die Arbeit der Giftmischer sowie in die Funktionsweise der Sowjetunion. Diese wurde sehr authentisch gestaltet, sodass man teilweise das Gefühl hatte, dass man vor Ort sei.

Fazit: Mit "Das perfekte Gift" konzipiert der Autor einen sehr abwechslungsreichen Roman, der interessante Blicke in verschiedene damalige Bereiche der Sowjetunion liefert. Für mich war dieses Buch mal was "Neues", wodurch mir das Buch im Gesamten gut gefallen hat! Deswegen vier von fünf Sternen!