Rezension

Gesellschaftspoltischer Jugendroman

Davor und Danach - Nicky Singer

Davor und Danach
von Nicky Singer

Bewertet mit 4 Sternen

Diese tragische Flüchtlingsgeschichte ist in Form einer Dystopie gestaltet. Das ist so, um die jugendliche Zielgruppe zu erreichen. Ich hätte mir die Geschichte auch unter realistischen Bedingungen vorstellen können. So oder so ist es eine beklemmende Lektüre.

Schon der Anfang zeigt, wie die Kinder, die den Zwängen des Flüchtens unterworfen sind, eigentlich gleichzeitig damit ihre Kindheit verlieren. Das Leben ist nur noch ein Kampf ums Überleben.

 

Der Text ist oft sehr stimmungsvoll. Mit dem ungefähr 6jährigen Jungen Mo, den sie getroffen hat und der nicht spricht, schließt sie eine Gemeinschaft. Sie müssen viele Schwierigkeiten und Strapazen überwinden. Mhairi reagiert auf vieles emotional, z.B. auf ihre alte Heimat Arran in Schottland. Hier wo sie sich zu Hause fühlt ,wird sie dennoch nicht mit offenen Armen aufgenommen. I Gegenteil wird sie angeklagt, mit Mo einen illegalen eingeschleust haben. Es drohen drakonische Strafen!

 

Ein Vergleich zu dem fast zeitgleich erschienen Roman Die Mauer von John Lanchester sei erlaubt. Auch hier hat es offenbar einen verheerenden Klimawandel gegeben und die Gesellschaft weiß keine andere Methode als Abschottung und restriktive Maßnahmen. Den Romanen ist auch ein pessimistischer Grundton gemeinsam.

Das sich solche Stoffe häufen sagt auch etwas über den aktuellen Zustand der Welt aus.